Forscher arbeiten an der Hautkrebsdiagnose mit einem neuen Bildgebungsverfahren.

Foto: DAMAE Medical

Laut WHO ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung. Aufgrund der Abnahme der Ozonschicht und damit des natürlichen Filters in unserer Atmosphäre steigt die Zahl der Hautkrebserkrankungen alarmierend an. Wird er rechtzeitig erkannt, kann er jedoch in den meisten Fällen geheilt werden.

Aufwändige Diagnose

Bislang ist die Diagnose zeitaufwändig und kostspielig: Zunächst diagnostiziert der Hautarzt mittels Dermatoskop. Im Zweifelsfall erfolgen eine Biopsie und eine Laboranalyse, die bis zu drei Wochen dauern kann. Erst dann ist gegebenenfalls eine Behandlung möglich. Über 50 Prozent der Proben sind gutartig.

Wie die Wissenschaftliche Abteilung der Französischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland nun berichtet, hat das französische Start-Up "DAMAE Medical eine Möglichkeit gefunden, mit Hilfe der optischen Bildgebung Tumorzellen direkt unter der Hautoberfläche aufzuspüren. Ein Prototyp wird Ende 2015 klinisch getestet. Weitere klinische Studien sollen 2016 erfolgen und die Markteinführung ist für 2017 geplant.

Optische Interferenzen

Das innovative Instrument geht auf eine 2013 patentierte Erfindung des am Institut für Optik tätigen lehrbeauftragten Forschers Arnaud Dubois zurück. Aufbauend auf seiner Idee wurde das Start-up gegründet und die Innovation weiterentwickelt. Sie beruht auf einem neuen medizinischen Bildgebungsverfahren, das Licht nutzt, um optische Interferenzen unter der Hautschicht des betroffenen Gewebes zu erzeugen.

Ausgehend von diesen Interferenzen werden Bilder in Echtzeit (zehn pro Sekunde), mit einer Auflösung von etwa einem Mikrometer erzeugt. Sie reichen etwa einen Millimeter unter die Haut. Dank dieses neuen Diagnoseverfahrens können bösartige Zellen schneller aufgespürt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Somit steigt die Heilungschance rapide an und die Kosten für das Gesundheitssystem werden spürbar verringert. (red, 19.6.2015)