Geschäftsführer Stefan Esser wird Aufsichtsrat der Genossenschaft.

Foto: Frank Suffert/TIVOLI ENTERTAINMENT

Berlin/Wien – Die selbst angesagte Revolution des Onlinejournalismus wird in veränderter Form fortgesetzt: "Die Krautreporter" werden von einer Kapitalgesellschaft in eine Genossenschaft umgewandelt. Nun müssen 400 Genossenschafter gefunden werden, die sich mit einer Einlage von zumindest 250 Euro beteiligen. Erst wenn diese Zahl erreicht wird, kann die Genossenschaft in das Genossenschaftsregister eingetragen werden. Sollte man daran scheitern, wird die Plattform wie bisher als Gesellschaft mit beschränkter Haftung weitergeführt.

Die Mitglieder haften in Höhe ihrer Einlagen – eine Nachschusspflicht besteht nicht. Unabhängig von der Einlagenhöhe wird jedes Mitglied eine Stimme bei der Generalversammlung erhalten. Die so eingenommen 100.000 Euro sollen unter anderem dazu verwendet werden, das bestehende Portal um eine Journalismus-Crowdfunding-Plattform zu erweitern.

Mit dem ersten Jahr des Bestehens ist man bei den Krautreportern nicht uneingeschränkt zufrieden. 500 Texte sind bisher erschienen – weniger als anfänglich geplant. Stefan Niggermeier kritisierte bei seinem Austritt aus dem Kollektiv "eine fehlende redaktionelle Linie". Die soll nun geschaffen werden, in dem man als feste Redaktion zusammenarbeitet. Auch die Vorteile einer Mitgliedschaft abseits der Genossenschaft sollen ausgebaut werden: In Planung ist beispielsweise eine Mitglieder-App.

18.000 Mitgliedschaften laufen bis Oktober aus. Davon, hat man sich als Ziel gesetzt, sollen zumindest 6.500 verlängert werden. Nach eigenen Angaben benötigt die Plattform mindestens 6.000 Unterstützer, um fortgeführt werden zu können. (ahab, 22.06.2015)