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Das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen ist trotz Notzelten heillos überfüllt.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Wien – Laut den am Dienstag vom Innenministerium veröffentlichten Zahlen war der vergangene Mai der Monat mit den meisten Asylanträgen der vergangenen Jahre. 6.240 Menschen suchten in Österreich um Schutz an, das ist ein Anstieg von 54 Prozent gegenüber April. Im Vergleich zum Mai 2014 betrug der Zuwachs sogar über 250 Prozent.

6.035 Personen waren Erstantragsteller, die übrigen 205 hatten bereits zuvor ein Ansuchen eingebracht. Gegenüber dem Vormonat stieg vor allem die Zahl der Flüchtlinge aus den Kriegs- und Krisengebieten Syrien (1.829 Anträge, plus 78 Prozent), Afghanistan (1.473 Anträge, plus 90 Prozent) und Irak (1.099 Anträge, plus 81 Prozent) stark an.

958 der im Mai registrierten Asylwerber waren jünger als 18 Jahre, 51 davon waren unmündige Minderjährige unter 14 Jahren. Knapp 83 Prozent aller Antragsteller waren männlich.

Heuer bereits über 20.000 Anträge

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres stellten 20.620 Menschen Asylanträge, im Vorjahr wurde diese Zahl erst im Oktober erreicht. Österreich zählt damit zu den am stärksten von Flüchtlingen anvisierten Staaten in Europa.

Der Zustrom überfordert das österreichische Asylwesen bereits seit mehreren Monaten. Während geeignete Unterkünfte fehlen, brachte der Kompetenzstreit zwischen Bund, Ländern und Gemeinden bis zuletzt keine Lösung. (Michael Matzenberger, 23.6.2015)