Graz – Die Planung des Gedenkmarsches für die Opfer der Amokfahrt in Graz am kommenden Sonntag liegt in den Händen von Magistratsdirektor Martin Haidvogl. Die Route durch die Innenstadt ist exakt 1.640 Meter lang, zu der Trauerveranstaltung werden Tausende Teilnehmer erwartet.

"Ich bin begeistert, wie viele Ehrenamtliche mithelfen", sagte Haisvogl am Donnerstag. Rund 60 Frauen und Männer von Freiwilligen Feuerwehren werden Ordnerdienste übernehmen. Eine Hundertschaft von Rettungskräften wird ebenfalls unentgeltlich in Bereitschaft sein. Dazu kommen das Kriseninterventionsteam und die Notfallseelsorge und Dutzende Polizeibeamte, erklärte Haidvogl. Bei der Amokfahrt am Samstag wurden drei Menschen getötet.

Videowalls

Unzählige private Anrufer und Initiativen hätten ihre Mithilfe angeboten, doch darauf könne so kurzfristig nicht eingegangen werden, sagte der Organisator. Er sprach von einer "extrem kurzen" Vorbereitungszeit. Trotz des Zeitdrucks habe er bisher "kein nervöses Wort" bei den Einsatzbesprechungen mit bis zu 40 Teilnehmern gehört: "So eine Planung geht nur mit Menschen, die wissen, dass es eine Ausnahmesituation ist."

Wie viele Teilnehmer kommen werden, sei sehr schwer abschätzbar, meinte Haidvogl. Auf Facebook haben bei mehreren Veranstaltungsseiten bis Donnerstagmittag mehr als 5.000 Teilnehmer zugesagt. Die tatsächliche Zahl dürfte aber weit höher liegen und möglicherweise rund 20.000 betragen. Da der Hauptplatz nur für 10.000 Menschen ausgelegt ist, werden im Umkreis Videowalls aufgestellt.

"Wenn viele Menschen kommen, müssen sie sich auf Wartezeiten beim Start am Griesplatz einstellen. Wir bitten daher, Geduld mitzubringen", sagte Haidvogl. Die Teilnahme ist nur ab dem Griesplatz möglich. Der Hauptplatz wird großräumig gesperrt. Pufferzonen und Fluchtwege gehören ebenfalls zum Konzept.

50 Minuten Gehzeit

Haidvogl rechnet für die 1.640 Meter lange Strecke mit einer Gehzeit von 50 Minuten bei langsamem Tempo. Er bat aus Sicherheitsgründen, auf Kerzen zu verzichten. Nach dem Gedenkakt am Sonntag sollen auch auf den Straßen keine Kerzen mehr aufgestellt werden, sondern nur noch in der Stadtpfarrkirche. Für den Weg zum Startpunkt am Griesplatz empfiehlt Haidvogl, ausreichend Zeit einzuplanen und auf das eigene Auto zu verzichten.

Seitens der Kommunikationsabteilung des Landes Steiermark hieß es am Donnerstag, dass sich bisher rund 60 Journalisten, Fotografen und Kameraleute akkreditiert haben. In die Organisation sind Vertreter der Telekom (für die Medienübertragung, Anm.), des Stromversorgers, der Müllabfuhr, der Holding Graz-Linien oder etwa auch vom Bühnenaufbau und der Musik eingebunden. (APA, 25.6.2015)