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Vor allem in Pflege- und Altenheimen wird das Verständnis der Führungskräfte unterdurchschnittlich eingestuft.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Wien – Der Gesundheits- und Pflegesektor gilt als fordernder Arbeitsplatz – doch immerhin drei Viertel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit den familienfreundlichen Angeboten in ihrem Betrieb zufrieden, wie eine aktuelle IMAS-Befragung zeigt, die Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) am Donnerstag präsentiert hat. Jeder/jede dritte Mitarbeiter oder Mitarbeiterin vermisst aber Verständnis für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Befragt wurden einerseits rund 300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Krankenhäusern, Gesundheits- und Krankenpflegeanstalten sowie Pflege- und Altenheimen heuer im Mai und andererseits davor, im Mai 2014, ebenso viele Geschäftsführer und Personalverantwortliche aus derartigen Einrichtungen.

Flexible Arbeitszeiten gewünscht

Die Einschätzung der Situation ist durchaus unterschiedlich: 58 Prozent des Managements glauben, dass unter den Vorgesetzten im Pflege- und Gesundheitsbereich "viel Verständnis" für das Thema Vereinbarkeit herrscht, aber nur 14 Prozent der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sehen das so. Ein "gutes Verständnis" orten 32 Prozent der Geschäftsführer, aber 44 Prozent der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Während nur neun Prozent der Manager der Meinung sind, es gebe "wenig" oder "kein" Verständnis, sind es unter den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen 34 Prozent. Vor allem in Pflege- und Altenheimen wird das Verständnis der Führungskräfte unterdurchschnittlich eingestuft.

Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern, werden vor allem folgende Maßnahmen von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mehrheitlich als sehr geeignet empfunden: Verständnis des Arbeitgebers (58 Prozent), flexible Arbeitszeiten (57 Prozent), die Möglichkeit zwischen Voll- und Teilzeit zu wechseln (54 Prozent) sowie die Möglichkeit einer familiengerechten Dienstplanung (50 Prozent).

Die Realität wird laut der Befragung aber etwas anders wahrgenommen: Abgesehen von einem Wechsel zwischen Voll- und Teilzeit hat nur etwa jeder dritte Befragte den Eindruck, dass diese vier Top-Maßnahmen bereits im gesamten Betrieb umgesetzt wurden. (APA, 25.6.2015)