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Entgegen der Behauptungen Frank Stronachs hat Magna sehr wohl vom Eurofighter-Kauf profitiert.

Foto: Reuters/Rtb Scanpix

Wien/Toulouse – Das Wirtschaftsministerium ist dem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs (VwGH) gefolgt und hat am Mittwoch wie angekündigt alle Eurofighter-Gegengeschäfte veröffentlicht. Die Gesamtsumme der abgerechneten Gegengeschäfte war schon bekannt. Sie beläuft sich bisher auf 3,3 Mrd. Euro. Nun ist aber auf der Homepage des Ministeriums jedes einzelne Geschäft sichtbar gemacht worden.

Österreich hatte im Zuge des Eurofighter-Kaufs mit dem Jet-Hersteller Gegengeschäfte im Wert von vier Milliarden Euro über eine Laufzeit von 15 Jahren vereinbart. Nach der Abbestellung von drei Flugzeugen durch den damaligen Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) wurde das Kompensationsvolumen auf rund 3,5 Milliarden Euro reduziert. Von 2003 bis 2010 wurden bereits Gegengeschäfte im Wert von 3,3 Milliarden Euro anerkannt. Konkret waren es 1.376 Geschäfte von 280 Firmen.

Magna unter Profiteuren

Die Liste entspricht dem Stand vom 15. Mai 2012. Die folgenden Berichtsjahre sowie zwischenzeitliche Korrekturen bei den Anrechnungen werden erst eingearbeitet, nachdem die dazu laufenden behördlichen Verfahren abgeschlossen sind. Um das vereinbarte Gegengeschäftsvolumen zu erbringen, hat die Firma Eurofighter noch bis 2018 Zeit.

Nicht nur beim Eurofighter-Kauf selbst, auch im Bereich der Gegengeschäfte wurde in den vergangenen Jahren immer wieder der Verdacht der Korruption laut. Herausgekommen ist strafrechtlich bis jetzt allerdings nichts.

Im Gespräch waren die Kompensationsgeschäfte zuletzt im Nationalratswahlkampf. Team Stronach-Chef und Magna-Gründer, Frank Stronach, bestritt, dass die Magna vom Eurofighter-Kauf profitiert hätte. In der nun veröffentlichten Liste ist Magna jedenfalls mit rund 300 Mio. Euro Geschäftsvolumen aufgelistet. (APA, 25.6.2015)