Entwurf der Kabine der Raumstation Mir.

Foto: Archiv Galina Balaschowa
Entwurf für die Typografie auf dem legendären Buran: Das Programm für eine eigene sowjetische Raumfähre brachte nur einen einzigen unbemannten Flug zustande, ehe es in den 90er Jahren endgültig eingestellt wurde.
Foto: Archiv Galina Balaschowa

Frankfurt – Mit Design fürs All beschäftigt sich eine neue Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt. Gezeigt werden Entwürfe, Modelle, Fotos, Dokumente und andere Exponate der russischen Architektin Galina Balaschowa, die rund drei Jahrzehnte lang maßgeblich am Design der sowjetischen Raumfahrt beteiligt war. Die Ausstellung läuft vom 27. Juni bis zum 15. November.

Entwurf für die Platzierung des Namens auf der Außenfläche der 2001 zum Absturz gebrachten Raumstation Mir.
Foto: Archiv Galina Balaschowa

Anfang der 1960er-Jahre plante die Sowjetunion, erstmals Kosmonauten für einen längeren Zeitraum ins All zu schicken. Dafür bedurfte es eines separaten Wohn- und Schlafraumes, mit dessen Gestaltung die junge Architektin Galina Balaschowa beauftragt wurde. Sie hatte zuvor Unterkünfte für Angestellte des Projektinstituts in Moskau geplant, in dem die Raumkapsel Sojus entwickelt wurde.

Entwurf für die Kommandozentrale eines Sojus-Raumschiffs mit den bis heute typischen Schalensitzen.
Foto: Archiv Galina Balaschowa

Schnell musste es gehen. Also entwarf sie an einem Wochenende im Jahr 1963 eine Schrankwand und eine Toilette, ein Bücherregal und ein Sofa für die Raumkapsel Sojus, um der Besatzung den Aufenthalt in der Schwerelosigkeit so angenehm wie möglich zu machen.

Entwurf für das Technikmodul der Raumstation Mir.
Foto: Archiv Galina Balaschowa

Sie habe die Inneneinrichtung des Wohnmoduls ganz allein designt, erzählte die heute 83-Jährige bei einem Rundgang durch die Ausstellung vor deren offizieller Eröffnung. Später übernahm Balaschowa unter anderem auch Planungen und Konstruktionszeichnungen für die Weltraumstationen vom Typ Saljut und die spätere Mir – all diese Raumstationen sind längst beim Absturz in der Erdatmosphäre verglüht. (APA/red, 28.6. 2015)