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Miley Cyrus bei den MTV Video Music Awards 2013. Wurde hier das Wort "Twerk" in die Welt gesetzt? Mitnichten, erklärt das Oxford English Dictionary: Das Wort reiche bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück.

Foto: Charles Sykes/Invision/AP

London – Das renommierte Oxford English Dictionary, das seit dem späten 19. Jahrhundert die Entwicklung der englischen Sprache mitverfolgt, ist um einige moderne Begriffe aus der Jugend- und Alltagssprache reicher. Die am Donnerstag von den Herausgebern des Nachschlagewerks vorgestellten Ausdrücke gelten künftig als offizielle Bestandteile des Englischen.

Unter den 500 Neuzugängen finden sich Worte wie das durch Auftritte der Popsängerin Miley Cyrus bekannt gewordene "twerk" (Hinternwackeln bzw. die entsprechende Rotationsbewegung beim Tanzen) oder "fo' shizzle", eine aus der Rapkultur stammende Verballhornung des Begriffes "for sure".

Hinternwackeln mit historischem Hintergrund

"Twerk" ist jedoch laut den Herausgebern des Wörterbuchs keineswegs erst seit Cyrus' umstrittener Tanz-Darbietung aus dem Jahr 2013 gebräuchlich. Senior-Redakteurin Fiona McPherson sagte, das eine drehende und zuckende Bewegung beschreibende Substantiv "twirk" sei bereits 1820 erstmals aufgetaucht, während es als Verb in der Schreibweise "twerk" spätestens seit 1901 in Gebrauch sei.

Endgültige Popularität erlangte es in den 90er Jahren in der Musikszene von New Orleans. Im Wörterbuch steht es nun als "sexuell provokativer" und in angehockter Haltung ausgeführter Tanz.

Wörter müssen mindestens ein Jahrzehnt im Umlauf sein

Um ins Oxford Dictionary aufgenommen zu werden, muss ein Wort seit mindestens zehn Jahren in Zeitungen und Literatur genutzt werden. Dies trifft demnach auch auf die Worte "Webisode", eine kurze Folge einer Sendung im Internet, "Twitterati", einen erfahrenen Nutzer des Kurznachrichtendienstes Twitter, sowie das stumpf ausgesprochene "meh" zu. Der mangelnde Motivation oder Begeisterung ausdrückende Begriff tauchte 1992 erstmals in einer Folge der TV-Serie "Die Simpsons" auf.

McPherson sagte, alle neu aufgenommenen Ausdrücke hätten "ihren Platz" in der Geschichte der englischen Sprache verdient. (APA/red, 26.6. 2015)