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Häupl und Strache, hier auf einem Foto nach der letzten Wien-Wahl im Oktober 2010.

Foto: APA/Oczeret

Wien – Erst müssen die Sender an einem Tisch: Donnerstag verhandelten ORF, ATV und Puls 4 nach STANDARD-Infos erstmals über einen sehr nachdrücklichen Wunsch von Wiens Bürgermeister Michael Häupl.

Der Spitzenkandidat der SPÖ zeigt sich bisher ja nur zu einer Fernsehkonfrontation bereit, insbesondere mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Und weil neben dem ORF auch ATV und Puls 4 gerne und mit einigem Quotenerfolg auf Wahlkonfrontationen setzen, ist eine gemeinsame Debatte Thema. Ein schwieriges Thema, wie die erste Verhandlungsrunde nach Infos des STANDARD zeigte.

Der ORF will seine gewichtige Position im Markt in der Sendungsgestaltung wiederfinden. Gleichberechtigte Moderatoren aller Sender – wie bei gemeinsamen Wahlkonfrontationen in Deutschland – sieht man vom Küniglberg aus skeptisch. Der ORF will die Debatte jedenfalls österreichweit zeigen.

Private: Kein Verzicht auf Werbepausen

Die Privaten wollen nicht auf Werbepausen verzichten: Mit dreimal sechs Minuten Werbeunterbrechung sollen sie nach STANDARD-Infos in die Verhandlungsrunde gegangen sein. ATV-Chefredakteur Alexander Millecker bestätigt auf Anfrage soviel: "Wir sind ein werbefinanzierter Sender und werden nicht auf Werbepausen verzichten wollen." Millecker ist klar, dass der ORF Informationssendungen nicht mit Werbung unterbrechen darf: "Das muss man erst einmal unter einen Hut bringen", räumt er ein.

"Wenn der Bürgermeister auf seiner Linie bleibt, werden sich die drei Sender in irgendeiner Form einigen müssen", sagt Puls-4-Chef Markus Breitenecker. Nachsatz: "Natürlich hätten wir gerne als Puls 4 unsere eigenen exklusiven Wahlarenen fortgesetzt." Noch seien die Gespräche "sehr vage", eine Einigung nicht in Sicht.

Kommende Woche wollen die Sender in die nächste Verhandlungsrunde gehen. (fid, 26.6.2015)