"Minecraft" soll Schülern unter anderem dabei helfen, zusammenzuarbeiten und Technik zu verstehen.

Der virtuelle Baukasten "Minecraft" ist mit mehr als 50 Millionen verkauften Exemplaren auf PC, Konsole und mobilen Endgeräten eines der populärsten Videospiele unserer Zeit. Immer öfter wird das Game allerdings nicht nur zur Freizeitgestaltung sondern auch im Bildungswesen eingesetzt.

Egal, ob in US-Volksschulen oder an neuseeländischen Unis: "Minecraft" wir von Lehreren und Professoren heute aktiv genutzt, um Mathematik zu veranschaulichen, geografische Modelle zu replizieren oder einfach Kreativität zu fördern.

Minecraft in Education

MineLehrer

"Minecraft"-Herausgeber Microsoft und Hersteller Mojang wollen dieses Bildungspotenzial nun verstärken und die Ideen von Lehrkräften mittels einer neuen Plattform namens "Minecraft in Education" bündeln. Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, ob "wir die Art und Weise ändern können, wie wir lernen", wurde das Projekt am Dienstag auf der 2015 International Society for Technology in Education Conference in Philadelphia vorgestellt.

Das Forum soll Lehrern und Professoren auf aller Welt helfen, Strategien auszutauschen und Best-Practice-Fälle zu diskutieren. Die Entwickler hoffen, dass Erfolgsmodelle dadurch rascher verbreitet werden und zu neuen Lernkonzepten inspirieren. Neben der Schärfung des räumlichen Vorstellungsvermögens oder zur Visualisierung historischer Bauwerke und Architektur sowie zur Darstellung komplexer physikalischer oder chemischer Vorgänge solle "Minecraft" künftig auch gezielt in Schulen dazu beitragen, kollaboratives Arbeiten zu fördern.

Lehrreiche Spiele

Gleichzeitig sieht Microsoft "Minecraft" als Chance, Schülern IT-Systeme näher zu bringen, da sämtliche Server für das Spiel auf Anwenderseite betrieben werden und somit auch Jugendliche Einblick in die Funktionsweise und den Aufbau der Infrastruktur erhalten können. "Minecraft in Education" ist noch nicht online, soll aber im Laufe des Jahres zugänglich gemacht werden. Interessierte Lehrer können sich bereits per E-Mail-Adresse für Neuigkeiten registrieren.

Dass Videospielkonzepte im Unterricht eingesetzt werden, kommt immer häufiger vor. Ein spannendes Österreichisches Projekt ist beispielsweise das XP-basierte Beurteilungsmodell des Wiener Lehrers Christian Haschek, der seine Schüler mit einem Rollenspiel-ähnlichen Benotungssystem motiviert. (zw, 1.6.2015)