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Das Jaguar-Land-Rover-Werk in Changshu, China, kurz vor der Eröffnung im vergangenen Oktober.

Foto: REUTERS/Aly Song

Wien/Aurora/London – Jaguar Land Rover lässt einzelne Automodelle künftig in Graz bauen. Ein entsprechender Vertrag mit Magna Steyr sei unterzeichnet worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag auf seiner Website mit. Man sei eine Partnerschaft mit Magna Steyr eingegangen, "einige künftige Modelle" in Graz zu bauen.

Das geplante Wachstum bringe die drei Werke in Großbritannien an ihre Kapazitätsgrenze. Die Zusammenarbeit mit Magna Steyr werde zusätzliche Produktion ermöglichen, die für das geplante Wachstum nötig sei. Magna Steyr ist darauf spezialisiert, für andere Automarken einzelne Serien zu entwickeln und zu fertigen.

Bereits im März hatte es Spekulationen gegeben, Jaguar könnte ein Elektrofahrzeug bei Magna Steyr in Graz entwickeln und bauen lassen. Allerdings hatten Medien damals auch spekuliert, dass ein neues Werk im ungarischen Szombathely entstehen soll.

Absatz und Beschäftigung verdoppelt

Zugleich betonte Jaguar Land Rover, dass Großbritannien "im Zentrum von Design, Entwicklung und Produktion" bleibe. Partnerschaften wie mit Magna seien Ergänzungen zur Produktion in Großbritannien. Die Luxusmarke gehört seit 2008 der indischen Tata-Gruppe. Im Oktober wurde das erste Produktionswerk in China eröffnet, auch in Brasilien entsteht derzeit ein Werk.

In den vergangenen fünf Jahren hat Jaguar Land Rover laut Aussendung den Absatz auf mehr als 462.000 Fahrzeuge und die Zahl der Beschäftigten auf mehr als 35.000 verdoppelt. Dabei seien mehr als zehn Milliarden Pfund (14 Milliarden Euro) investiert worden. Die Produktion entspricht knapp einem Drittel der gesamten Autoproduktion Großbritanniens von 1,53 Millionen Einheiten im Jahr 2014. Jaguar Land Rover will 2015/16 rund 3,6 Milliarden Pfund in neue Fahrzeuge und Kapital investieren.

Günther Apfalter, Präsident von Magna Steyr und Magna International, freut sich laut einer Aussendung über einen neuen Kunden für das Werk in Graz. Die Vertragsunterzeichnung spiegle das Vertrauen in die Kapazitäten von Magna Steyr wider. (APA, 2.7.2015)