Rauchen ist zwar nicht die einzige, aber die mit Abstand überwiegende Ursache für Lungenkrebs.

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Von der Hauptform des Lungenkrebses, dem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC), sind bis zu 90 Prozent der Patienten betroffen. In bestimmten Fällen verläuft die Krankheit besonders aggressiv – bisher gab es nur wenige Therapie-Optionen. In Österreich sind nun zwei Alternativen zur Chemotherapie verfügbar. Sie sind zielgerichtet, gewebeschonend und mit weniger Nebenwirkungen verbunden.

Aggressive Krebsform

Laut Maximilian Hochmair, Arbeitskreisleiter für pneumologische Onkologie in der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), ist Lungenkrebs bei Männern hierzulande die zweithäufigste Krebserkrankung, bei Frauen die vierthäufigste. In Österreich wird diese Diagnose jährlich mehr als 4.000 Menschen gestellt, von denen mehr als 3.600 die Krankheit nicht überleben. "Lungenkrebs ist eine sehr aggressive Krankheit, die leider oft zum Tode führt", sagte Hochmair am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Besonders schnell verläuft die Krankheit bei NSCLC-Betroffenen, bei denen ein sogenanntes ALK-Rearrangement (dabei ist das ALK-Gen betroffen, Anm.) vorliegt. Mit einer der Therapiealternativen kann nun dafür Abhilfe geschaffen werden. Mittels zielgerichteter Therapien, wie sie in Österreich bereits angeboten werden, werden Krebszellen direkt angegriffen, normales Gewebe soll dabei weitgehend geschont werden.

Verbesserte Lebensqualität

Hierin liegt auch der Unterschied zu den "bisherigen Therapie-Optionen, wie der Chemotherapie oder der Strahlentherapie", erläuterte Hochmair. Ziele der neuen Behandlungen sind die Verbesserung der Lebensqualität, die Linderung der Beschwerden, die Lebensverlängerung und die Minderung von Nebenwirkungen. Laut Hochmair gibt es auch bereits Studienergebnisse, die diese Erfolge beweisen.

Problematisch ist jedoch, dass das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom oft erst sehr spät diagnostiziert wird. Dies hat dazu geführt, dass die Pathologie eine zentrale Funktion einnimmt. So wird gewährleistet, dass ein therapierelevantes molekulares Profil erstellt werden kann, welches ermöglicht, das die Therapie individuell an den Patienten angepasst werden kann, denn "jeder Tumor hat eine eigene Struktur", betonte Ulrike Setinek, Fachärztin für Pathologie. (APA, 6.7.2015)