The Year of Pluto: Die lange Reise der Raumsonde New Horizons.

NASA

Washington – Wenige Tage vor dem Vorbeiflug der NASA-Raumsonde New Horizons am Zwergplaneten Pluto sind am Samstag plötzlich technische Probleme aufgetreten: Aus zunächst unbekannten Gründen fiel die Sonde in den Ruhemodus und beendete jegliche Kommunikation.

Inzwischen konnte die NASA die Ursache für die Panne eruieren und die Schwierigkeiten in den Griff bekommen: Offenbar hatte ein Fehler in einer Kommandozeile für den irrtümlichen "Safe Mode" gesorgt. Da dieser Befehl während des Vorbeiflugs am Zwergplaneten nicht mehr nötig ist, sollte die Passage am 14. Juli nicht in Gefahr sein.

Normalbetrieb am Dienstag

Dem geplanten Vorbeiflug am Pluto stehe nichts im Wege, zeigte sich der NASA-Chef für Planetenkunde, Jim Green, am Montag beruhigt: "Mit Pluto in erreichbarer Nähe stehen wir kurz davor, den normalen Betrieb wieder aufzunehmen und unser Ziel zu erreichen."

Am Wochenende herrschte kurzzeitig Bangen um den Fortgang der seit neuneinhalb Jahren laufenden und kurz vor ihrem Höhepunkt stehenden Mission: New Horizons meldete sich plötzlich nicht mehr, eine Stunde und 21 Minuten lang herrschte vollständige Funkstille zwischen der Bodenstation und der fast 4,8 Milliarden Kilometer entfernten Sonde.

Fehlerhafter Befehl

Als sich New Horizons anschließend wieder meldete, zeigte sich, dass der Autopilot für das Versetzen in den "Safe Mode" verantwortlich war. Wie es dazu kommen konnte, hat inzwischen ein Krisenteam der NASA herausgefunden: Offenbar lag kein Hardware-Problem vor, sondern ein "Timing-Fehler" in einer Befehls-Sequenz, die während der Vorbereitung auf den Vorbeiflug ausgegeben wurde. Man sei nun zuversichtlich, dass dieses Problem nicht mehr auftreten werde, so Green: "Ich bin froh, dass unser Missionsteam das Problem so schnell identifiziert und das Wohlergehen des Sonde sichergestellt hat."

New Horizons soll nach neuneinhalbjähriger Reise am 14. Juli im Abstand von 9600 Kilometern Pluto sowie in größerer Entfernung seine Trabanten passieren und mit wissenschaftlichen Instrumenten an Bord untersuchen. (red, APA, 6.7.2015)