Wien – Kürbiskernöl, Ziegenkäse, Hummus und der Geschmack von einem Hauch Hustensirup. Auf den Straßen der Hauptstadt zeigten die Tester Zunge und beurteilten die abgefahrensten neuen Eissorten. Dabei wurde schnell klar – nicht jeder ist für exotische Eisvariationen zu haben.
"Wenn ich Gemüse essen will, dann esse ich Gemüse", sagt eine ältere Dame vor der Gelateria "Zanoni & Zanoni" am Lugeck. Von neuen Eissorten wie etwa Kürbis oder Sesam hält die Frau wenig, sie bleibt lieber bei den klassischen Geschmacksrichtungen wie Vanille oder Schokolade. Das schmecke lecker, und man sei damit auf der sicheren Seite. Eis aus Ziegenkäse oder Absinth kommt für sie nicht infrage. Es sollte lieber das bleiben, was es einmal war, und nicht zu Eis verarbeitet werden.
Viele Innenstadtbesucher sind jedoch experimentierfreudiger und wollen ihren Geschmackshorizont erweitern. Ganz nach dem Motto: Je schräger und ausgefallener, desto besser schmeckt es auch. Auch bei schwarzem Sesam und Hummus machen sie nicht halt. Erdbeer- und Haselnusseis sei viel zu langweilig und sowieso immer und überall zu haben. Wenn dann einmal die Möglichkeit auf die Geschmacksrichtung Matcha-Zitrone besteht, dann wird auch Matcha-Zitrone gegessen.
Wir Eiserzeuger wollen etwas Neues schaffen
"Wir haben die Möglichkeit und wollen daher auch etwas Neues schaffen", meint Iris Luger, Geschäftsleiterin des Eisgeschäfts Vidoni. Das Eis wird im eigenen Haus erzeugt. Mit verschiedenen Geschmacksrichtungen zu experimentieren ist daher einfach und unkompliziert. Durch so manch neue Eiskreation hat das Geschäft neue Stammkunden dazugewonnen. Geschmacksexperimente sind aber nicht nur für die Kunden bereichernd. Als Eiserzeuger sei es wichtig zu experimentieren, damit man sich auch weiterentwickeln kann, so Luger.
Der "Eis-Greißler" in der Rotenturmstraße ist schon seit langem für seine ausgefallenen Kreationen bekannt. Ob Ziegenkäse oder Pferdeapfel, hier ist viel Verschiedenes im Sortiment zu finden. Das Angebot wird auch ständig größer. Fast alle neuen Sorten fanden Anklang bei den Kunden. Ausnahmen gab es aber dennoch: Bärlauch-Zitrone konnte sich wegen des starken Knoblauchgeschmacks nicht durchsetzten. (David Stojanoski, 7.7.2015)
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