Wien – Die Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben sind 2013 in Österreich erstmals seit 1981 leicht gesunken. Bemessen am BIP liegen sie aber mit 10,1 Prozent weiter über dem OECD-Schnitt (8,9 Prozent). Dies geht aus der aktuellen OECD-Gesundheitsstatistik hervor.
Pro Kopf wurden in Österreich 4.550 US-Dollar (4.150 Euro) für die Gesundheit ausgegeben. Im Vergleich dazu lag der OECD-Durchschnittswert bei rund 3.450 Dollar. Erstmals seit über 30 Jahren sind die Gesundheitsausgaben gesunken. Konkret: Um 0,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2012. Die OECD sieht darin dennoch eine "Trendwende": Die Wirtschaftskrise habe in vielen Ländern das Wachstum bei den Gesundheitsausgaben gebremst beziehungsweise gestoppt, in Österreich sei bisher davon aber nichts zu merken.
Teilweise kommen aber auch politisch gelenkte Effekte zum Tragen. So führt die OECD stagnierende Ausgaben für Medikamente an. Insgesamt erwartet die Organisation der Industriestaaten für Österreich auch in den kommenden Jahren ein schwaches Wachstum. – Wegen des Kostendämpfungspfads sowie der Orientierung am Wirtschaftswachstum, von dem die heimische Gesundheitspolitik bestimmt wird.
Ein Sechstel der Kosten stemmen private Haushalte
Bemessen in Prozent des BIP liegt Österreich bei den Ausgaben mit 10,1 Prozent weiterhin über dem OECD-Schnitt. Dieser Wert ist in den vergangenen Jahren stabil geblieben. Der Anteil der öffentlichen Ausgaben an den Gesamtaufwendungen für die Gesundheit stieg auf 76 Prozent und liegt etwas über dem Gesamt-OECD-Mittel von 73 Prozent.
17 Prozent der Ausgaben wurden direkt von den Patienten beziehungsweise Haushalten finanziert. Dieser Wert ist in den vergangenen zehn Jahren leicht gesunken Er liegt unter dem Wert von Nachbarländern wie Italien (22 Prozent) oder der Schweiz (26 Prozent). Ein Blick nach Deutschland (14 Prozent), Großbritannien (zehn Prozent) oder Frankreich (sieben Prozent) zeigt, dass die Belastung für private Haushalte auch deutlich niedriger sein könnten. (APA, 7.7.2015)