Die Knowm-Memristoren kosten 220 Dollar pro Stück.

Foto: Knowm

Computer sollen künftig arbeiten wie Gehirne. Neuronale Netzwerke sind daher ein großes Forschungsfeld, dem sich einige IT-Größen verschrieben haben. Für diese Form des Computings werden nicht nur eigene Algorithmen, sondern auch neue Hardware entwickelt.

Einen dieser Bauteile stellen sogenannte "Memristoren" dar. Sie passen ihren Widerstand unter Berücksichtigung des vorhergegangenen Stromflusses an und arbeiten damit ähnlich wie die Synapsen des Gehirns, erklärt Heise. Nun sind sie erstmals kommerziell erhältlich.

Für Forschungszwecke

Der Pionier unter den Anbietern ist ein Start-up namens Knowm, dessen Chef einst bei der DARPA in diesem Bereich geforscht hat. Memristoren wird hohes Potenzial für den Bereich des Maschinenlernens bescheinigt.

Der Chip, den man für 220 Dollar (rund 198 Euro) online zum Kauf anbietet, enthält acht Memristoren. Er ist nicht für den Einsatz in fertigen Produkten gedacht, sondern für Forschung und Entwicklung. Er arbeitet nach dem "AhaH"-Prinzip (Anti-Hebbian and Hebbian), das sich von der Hebb'schen Regel ableitet.

Hebb'sche Lernregel

Diese wurde vom Psychologen Donald Hebb entwickelt und liefert ein Erklärungsmodell für die Entstehung des Lernens in einem Neuronenverband mit gemeinsamen Synapsen. Sie schreibt unter anderem fest, dass Neuronen, die häufig aufeinander reagieren, mit der Zeit immer besser vernetzt sind und folglich effizienter arbeiten. Das 1949 aufgestellte Prinzip gilt mittlerweile als gesichert. (gpi, 09.07.2015)

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