Wer mit Kindern eine einfache Mehrtagestour von Hütte zu Hütte unternehmen will, wird im Verwall zwischen Galtür und St. Anton in Tirol fündig. Die Wege zwischen den Hütten sind relativ kurz, führen durch ein Natura-2000-Vogelschutzgebiet und liegen abseits der Touristenströme. Insgesamt eine abwechslungsreiche Tour mit kurzen Gehzeiten und moderaten Höhenmetern.

Die Scheidseen an der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg bilden den bildhübschen Abschluss
der ersten Tagesetappe.
Foto: Birgit Eder

1. Tag: Hinter dem Zeinisjochhaus (1.822 m) oberhalb von Galtür weisen Schilder den Weg zur Verbellaalpe und zur Heilbronner Hütte. Der Zustieg führt auf breitem Weg aufwärts, am kleinen Zeinissee vorbei und verläuft dann leicht abwärts bis zum Fahrweg zur Verbellaalpe (1.938 m), wo wir eine kurze Pause einlegen. Direkt bei der Alm, gehen wir über eine Brücke und gelangen auf einen schmäleren Pfad, der steil über Serpentinen die Fahrstraße abgekürzt. Das Pfeifen der Murmeltiere begleitet uns, sehen können wir die Tiere aber nicht.

Der Weg zur Heilbronner Hütte
Foto: Birgit Eder

Wir folgen weiter der Zufahrtsstraße und erblicken bald das Ziel der ersten Tagesetappe auf einer Anhöhe. Der Weg zur Heilbronner Hütte (2.320 m) wird zum Schluss noch etwas steiler und führt an den Scheidseen vorbei, wo wir die letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse genießen.

2. Tag: Nach einem ausgiebigen Frühstück steigen wir wieder zu den Scheidseen ab und folgen dem Weg in Richtung St. Anton. Am Ende der Hochfläche geht’s etwas steiler abwärts, an einigen Stellen ist der Weg leicht ausgewaschen. Diese Etappe führt entlang von zwei Bächen, zuerst an dem eher sanften Albonabach und später an der mächtigen Rosanna. Der schmale Weg geht schließlich in einen Fahrweg über und führt immer geradeaus. Daneben mäandert die Rosanna durch saftige Wiesen. An einer besonders schönen Stelle legen wir eine Rast ein und erfrischen unsere Füße im eiskalten Wasser.

Der Weg zur Konstanzer Hütte
Foto: Birgit Eder

Danach geht es auf derselben Schotterstraße abwärts. Kurz vor dem Ziel des zweiten Tages verlassen wir den Fahrweg und nehmen den gut ausgeschilderten Waldpfad bis zur Konstanzer Hütte (1.688 m). Da wir bereits am frühen Nachmittag eintreffen, bleibt noch viel Zeit zum Entspannen.

3. Tag: Der nächste Tag ist geprägt von einem steten Auf und Ab, der Weg führt talauswärts. Wo der Zufahrtsweg auf eine asphaltierte Straße trifft – Bushaltestelle Salzhütte – biegen wir nach links ab, vorbei am Parkplatz der Konstanzer Hütte. Schon bald ist die Kraftwerksanlage des Verwallsees erreicht und ein feiner Erlebnisspielplatz. Wer hier mit Kindern etwas mehr Zeit verbringen will, kann auch mit dem Bus oder Taxi ins Tal fahren.

Der Verwallsee
Foto: Birgit Eder

Wir dagegen gehen weiter und kehren zu Mittag ins Restaurant Ferwall ein – bei der Bushaltestelle. Um nicht auf die asphaltierte Fahrstraße zu gelangen, muss man den Schildern nach St. Anton folgen. Der Wanderweg weicht allerdings zum Teil von der Direktlinie ab. Weiter unten weisen schließlich Schilder zur Rosannaschlucht, auf diesem idyllischen Weg geht es bis nach St. Anton. (Birgit Eder, 10.7.2015)