Santa Cruz – Papst Franziskus hat die weltweite Verfolgung von Christen als eine "Art Völkermord" bezeichnet. "Heute sehen wir mit Grauen, wie im Nahen Osten oder an anderen Orten der Welt viele unserer Brüder und Schwestern um ihres Glaubens an Jesus willen verfolgt, gefoltert und ermordet werden", sagte der Papst laut Kathpress im bolivianischen Santa Cruz.

Franziskus äußerte sich in einer Ansprache beim Zweiten Welttreffen der Volksbewegungen. "Und wir müssen es auch anprangern: In diesem 'Dritten Weltkrieg in Raten', den die Menschheit gegenwärtig erlebt, ist eine Art Völkermord im Gange, der aufhören muss", sagte er.

Opfer keine "Kaste der anderen"

Zuvor hatte er vor der Gefahr der Abstumpfung und Gleichgültigkeit wegen der vielen Schreckensberichte in den Medien gewarnt. Christen – insbesondere Priester und Ordensleute – dürften sich gegenüber dem Leid nicht abschotten und sich nicht an Unrecht gewöhnen, sagte der Papst im Salesianerkolleg von Santa Cruz vor Seelsorgern, Seminaristen und Geistlichen. Der Papst ermahnte diese Gruppen, sich nicht so wie in einer "Kaste der Anderen" von den einfachen Gläubigen abzusondern. (APA, 10.7.2015)