London – Die britische Finanzaufsicht hat ihre Ermittlungen gegen den sogenannten "Wal von London" eingestellt. Der Anwalt von Bruno Iksil teilte dies am Freitag in London mit. Iksil soll eine zentrale Rolle in dem Skandal von 2012 gespielt haben, bei dem waghalsige Geschäfte in der Londoner Investmentabteilung von JPMorgan einen Verlust von 6,2 Mrd. Dollar (aktuell 5,6 Mrd. Euro) verursacht hatten.

Die britische Finanzaufsicht hatte drei Jahre lang gegen Iksil ermittelt. In den USA wurde die Untersuchung gegen ihn bereits eingestellt, weil der Franzose sich zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereiterklärt hatte.

Gegen Iksils ehemaligen Chef, den Spanier Javier Martín-Artajo, und den Junior-Händler Julien Grout, wurde dagegen Anklage erhoben. Martín-Artajo war 2013 mit internationalem Haftbefehl in Spanien festgenommen worden. Er wehrte sich gegen die Auslieferung in die USA, weil er Spanier ist und seine Taten nicht in den Vereinigten Staaten, sondern in der Londoner Filiale der US-Bank stattfanden. In den USA drohen ihm bis zu 65 Jahre Haft und eine Geldstrafe von mindestens fünf Millionen Dollar. JPMorgan zahlte wegen mangelnder Aufsicht über die Geschäfte in der Investmentabteilung rund eine Milliarde Dollar Strafe. (APA, 10.7.2015)