Rom – Die italienische Verlagsgruppe "Rizzoli Corriere della Sera" (RCS Group) will im Rahmen eines Sparplans 250 Jobs kürzen. Dagegen trat das nicht-journalistische Personal der Tageszeitungen "Corriere della Sera" und "Gazzetta dello Sport" in den Streik. Beide Blätter sind am Freitag nicht erschienen.

Die Journalisten der RCS-Gruppe erklärten sich mit den streikenden Kollegen solidarisch. Sie kritisierten das Unternehmen, das ihrer Ansicht nach keinen "ernst zu nehmenden Entwicklungsplan" entworfen hatte. Die Verlagsgruppe setze immer stärker auf Auslagerung, um die Kosten einzudämmen. Damit sorge sie für immer größere Unsicherheit unter den Mitarbeitern. RCS will Kosten in Höhe von fünf Millionen Euro pro Jahr reduzieren. Zuletzt hatte RCS den historischen Sitz des "Corriere della Sera" in der prestigereichen Via Solferino in Mailand verkauft, um die Schulden einzudämmen.

Angebot von Mondadori

Der Aufsichtsrat der börsennotierten Verlagsgruppe prüft indes das Angebot des Konkurrenten Mondadori für die Übernahme ihrer Buchsparte RCS Libri. Mondadori, die sich im Besitz der Familie des Medienzaren Silvio Berlusconi befindet und von seiner Tochter Marina geführt wird, will neun Verlage von RCS übernehmen. Mondadoris Angebot umfasst bekannte Häuser wie Adelphi, Bompiani und Rizzoli. RCS ist hoch verschuldet, der Verkauf soll 135 Mio. Euro bringen.

Zum Portfolio von RCS Libri, die einen Umsatz von 216 Mio. Euro meldet, zählen prestigeträchtige Marken wie Rizzoli, Bompiani, BUR und Fabbri. RCS Mediagroup gibt unter anderem die renommierte Tageszeitung "Corriere della Sera" und die auflagenstärkste Sportzeitung Europas, die "Gazzetta dello Sport", heraus. (APA, 10.7.2015)