Bild nicht mehr verfügbar.

Wahlrats-Präsidentin Tibisay Lucena rief zu einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit von Frauen auf.

Foto: REUTERS/Marco Bello

Caracas – Venezuelas Nationaler Wahlrat (CNE) hat für die Parlamentswahlen am 6. Dezember eine Geschlechterquote von 50 Prozent festgeschrieben. Damit müssen die Parteien auf ihren Listen gleich viele Frauen wie Männer zur Wahl vorschlagen. Laut Wahlbehörde ist eine "paritätische und alternierende" Vertretung der Geschlechter vorgesehen, wie das Lateinamerika-Portal "amerika21.de" berichtete.

Das heißt, dass die Anzahl kandidierender Frauen jener der Männer entsprechen muss. Zudem sind die besten Listenplätze ausgewogen zwischen Frauen und Männern aufzuteilen. Mit der neuen Regelung soll eine noch bessere Vertretung der Frauen in den politischen Institutionen erreicht werden, hieß es.

Positive Reaktionen von Frauenorganisation

Wahlrats-Präsidentin Tibisay Lucena rief zudem die Frauen zu einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit auf. "Die großen Themen müssen über den politischen Differenzen stehen. Das Recht auf ein Leben ohne Gewalt oder die Belästigung auf der Arbeit sind gemeinsame Punkte. Denn es sind Themen, die alle sozialen und politischen Schichten durchziehen", sagte Lucena laut "amerika21.de".

Exponenten des Oppositionsbündnisses Tisch der Demokratischen Einheit (MUD) kritisierten den Entscheid als zu kurzfristig. Dem widersprach Lucena: Bereits im Mai habe der Wahlrat die Parteien informiert, dass er Maßnahmen zur Geschlechtergerechtigkeit plane. Positive Reaktionen gab es von der Frauenorganisation des MUD. Deren Sprecherin Aura Loreto bezeichnete die Neuregelung des CNE als "großen Fortschritt, den die venezolanischen Frauen erreicht haben". (APA, 13.7.2015)