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Smartphones könnten sich bald selbst aufladen – zumindest, wenn Start-Ups Erfolg haben

Foto: Reuters/Ruvic

Akku-Laufzeiten sind auch in Zeiten hochmoderner Mobilgeräte ein fortwährendes Übel: Wer in ein paar verschiedenen Apps aktiv ist, muss sich schnell einen Platz zum Aufladen suchen; unterdessen kämpfen Wearables wie die Apple Watch mit dem Zwang zur täglichen Stromration. Das mündet nicht zuletzt in Panikreaktionen der Nutzer, die etwa versuchen, während einer Broadway-Show die als Requisite dienenden Stromstecker zu nutzen. Ein langhaltender Akku, eine smarte Batterie-Technologie: Das wäre für Hersteller ein echtes Ass im Ärmel, mit dem die Verkäufe angekurbelt werden könnten.

Aufladen per Radiowellen

Kein Wunder also, dass in diesem Bereich unter Hochdruck geforscht wird. Etwa im Bereich des Materials, wo etwa Aluminium oder Graphit als Hoffnungsträger gelten. Doch abseits davon arbeiten Start-Ups auch an Lösungen, wie sich Smartphones und Wearables während der Nutzung selbst aufladen können. Etwa "Nikola Labs": Das junge Unternehmen aus den USA hat eine Lösung entwickelt, wie Smartphones von Handymasten und WLAN-Routern profitieren können. Diese senden ja ständig Radiowellen aus, die wiederum in Elektrizität umgewandelt werden können. Eine spezielle iPhone-Hülle kann das erledigen und dem Smartphone bis zu 30 Prozent mehr Akku-Laufzeit bescheren.

Solar-Energie

Auf Solar-Energie setzt das französische Unternehmen Sunpartner Technologies (wie der Name schon sagt). Unter dem Akronym WYSIPS ("What You See is Photovoltaic Surface") erforscht das Start-Up, wie man am Display von Smartphones Solarzellen unterbringen könnte, die das Gerät mit Energie versorgen. Entsprechende Gerüchte gab es übrigens vor der Präsentation von Apples iPhone 6, für diese Generation an Smartphones ist die Forschung allerdings noch zu gering fortgeschritten.

Durch Bewegung Strom erzeugen

Auf Bewegung statt Solarenergie setzt hingegen Ampy: Die Firma hat ein Ladegerät für Wearables entwickelt, dass sich etwa auflädt, wenn Nutzer ihren Arm bewegen. Auf Kickstarter konnte das Unternehmen schon über 300.000 Dollar einnehmen, um erste Gadgets mit "Ampy" auszustatten. Kommen sollen die Devices schon diesen Herbst. Auch Nikola Labs plant, die durch Radiowellen aufladbaren Smartphone-Hüllen ab 2016 dem Massenmarkt zugänglich zu machen. Außerdem befindet sich die Firma laut Technology Review in Gesprächen mit zahlreichen Smartphone-Herstellern. Bis Geräte komplett unabhängig von Steckdosen sind, dürfte es also noch dauern – doch die nächste Generation der Akku-Technologie steht kurz vor dem Durchbruch. (fsc, 15.7.2015)