Meist gehen waghalsige Sprünge glimpflich aus. Sollte es doch einmal anders kommen, muss er zur Stelle sein: Der Bademeister.

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Ein Job für Allrounder: Bademeistern und Bademeisterinnen obliegt nicht nur die Aufsicht über das Becken, sie müssen sich auch in den Bereichen Hygiene, Fitness, Wellness oder Tourismus auskennen. Bei Bedarf sollen sie auch an der Kassa aushelfen können.

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Bademeister sind in Hallen- und Freibädern, in Saunabetrieben, Kur- und Wellnessanlagen oder in Freizeitzentren für den reibungslosen Ablauf des Badebetriebs zuständig. Sie achten auf die Einhaltung der Badeordnung und der Sicherheits- und Hygienevorschriften. In erster Linie beobachten sie den Badebetrieb, um bei Badeunfällen rasch reagieren und Erste Hilfe leisten zu können. Zudem kontrollieren sie regelmäßig die Wasserqualität, reinigen Schwimmbecken und erledigen Instandsetzungsarbeiten. Fallweise erteilen sie auch Schwimmunterricht.

Da sie oft die erste Ansprechperson für Badegäste sind, sollten Bademeister und Bademeisterinnen kontaktfreudig und hilfsbereit sein und gut mit verschiedensten Menschentypen zurechtkommen. Besonders im Notfall sind vor allem schnelle Reaktionsfähigkeit und körperliche Belastbarkeit gefragt – und das meist bei Hitze und praller Sonne.

Körperlich fordernd

Überhaupt ist der Beruf des Bademeisters – entgegen gängiger Klischees – anstrengend und körperlich fordernd: Nebst ständiger Aufmerksamkeit sind bis zu 40 gegangene Kilometer an heißen Tagen keine Seltenheit. Eine gewisse Grundfitness und sportliche Ambition sind also Voraussetzung. Außerdem müssen Bademeister und Bademeisterinnen, vor allem in Freibädern, sehr flexibel sein und mit extrem wetterabhängigen Arbeitszeiten und mitunter langen Arbeitstagen rechnen. Das fachliche Know-how erstreckt sich letztlich von Wasserrettung über Gästeanimation bis hin zu Schwimmbadtechnik.

Aushilfsmäßig, also unter der Geringfügigkeitsgrenze, ist der Bademeisterberuf ein beliebter Studentenjob. Vollzeitbeschäftigte beginnen schon ab Anfang April damit, das Schwimmbad sommertauglich zu machen und arbeiten dann bis Mitte September. Aufgrund der wechselhaften Arbeitszeiten gibt es hier statt einer klassischen 40-Stunden-Woche eine Durchrechnungsarbeitszeit von 172 Stunden pro Monat. Überstunden sowie Urlaubsanspruch werden wie bei jeder anderen Vollzeitanstellung berechnet. Ob ein Bad auch in der Wintersaison Bademeister engagiert, etwa für Reparaturarbeiten oder die Schneeräumung in Freibädern, ist betriebsabhängig.

Bis zu 2500 Euro brutto

An Fachhochschulen gibt es zwar Ausbildungslehrgänge, diese sind aber keine Voraussetzung zur Ausübung des Berufes. Meist werden die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten betriebsintern vermittelt. Erforderlich sind ein Rettungsschwimmschein und ein Erste-Hilfe-Kurs, welcher in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden muss. Spezialisierungen und Weiterbildungen sind beispielweise in den Bereichen Hygienemanagement, Gebäudetechnik, Fitness und Wellness oder Tourismus- und Freizeitmanagement möglich.

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Bademeister liegt zwischen 1500 bis 1800 Euro brutto pro Monat. In Privatbädern klettern die Gehälter bis auf 2500 Euro brutto, weil auch das Tätigkeitsprofil breiter angelegt ist: In kleineren oder Privatbädern ist ein Bademeister eher Allrounder, da er beispielsweise bei Bedarf auch an der Kassa aushelfen muss. In öffentlichen Bädern ist die Arbeitsteilung meist strenger und wird beispielsweise in Wiesenwart und Beckenaufsicht unterteilt. (Conrad Pramböck, 17.7.2015)