Der wahrscheinlich größte Schwachpunkt moderner Mobilgeräte ist ihre Akkulaufzeit. Bei vielen Smartphones geht bei normaler Nutzung die Ladung nach spätestens einem bis anderthalb Tagen zur Neige. Und nicht überall steht eine Steckdose zur Verfügung, um das Gerät wieder aufzuladen.

Das Start-up Stower will nun Abhilfe bieten. Er hat einen mobilen thermoelektrischen Generator entwickelt. Mittels einer Kerze und Wasser lässt sich mit diesem Energie erzeugen, um Handys aufzuladen.

Bis zu 650 mA

Durchschnittlich 2,5 Watt an Leistung und 500 mA soll der "Candle Charger" liefern. Maximal kann mit 3,3 Watt Leistung ein Ladestrom von 650 mA erzeugt werden.Bestückt man das Gerät mit einer langlebigen Brennpastenkerze, die bis zu sechst Stunden lang brennt, sind über diesen Zeitraum nach Angaben des Herstellers bis zu zwei iPhone-Akkus aufladbar.

Die Kerze beheizt einen Behälter, der rund 150 Milliliter Wasser fasst. Den Temperaturunterschied zwischen ihm und der aufsteigenden Hitze wird zur Energieerzeugung verwendet. Durch ausgeklügeltes mechanisches Design soll bei der Umwandlung der thermischen Energie in Strom der Verlust minimiert werden. Durch seine Funktionsweise kann das Gerät außerdem gleichzeitig zum Aufkochen von Wasser genutzt werden, das für den Ladeprozess ohnehin alle 30 Minuten erneuert werden sollte.

Indoor-Lösung für Notlagen

Der Candle Charger lässt sich als Indoor-Lösung verwenden und wird vom Hersteller etwa als Lösung in Katastrophenfällen empfohlen, etwa wenn durch Naturkatastrophen der Strom ausfällt, zumal in fast jedem Haushalt Wasser und Kerzen verfügbar sind. Solar-Ladegeräte funktionieren zudem in Innenräumen und in der Nacht nicht, Handladegeräte sind unpraktisch und liefern nur wenig Strom.

Finanziert werden soll die Herstellung des Geräts über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Dort will Stower zumindest 30.000 Dollar lukrieren. Kurz nach dem Start wurden von Unterstützern bislang über 8.000 Dollar zugesagt. Für 65 Dollar (rund 59,5 Euro) lässt sich ein Candle Charger als Belohnung sichern.

Die Chancen auf Finanzierung stehen gut, Kicktraq errechnet aktuell Gesamteinnahmen von etwa 130.000 Dollar bis zum Ende der Kampagne am 28. August. (Georg Pichler, 16.07.2015)

STOWER

Hinweise zu Crowdfunding

Bei den meisten Consumer-Plattformen wird der Unterstützer zu einem Investor mit geringen Rechten. Die Belohnungen, oft in Form von Produkten, sind als freiwillige "Belohnung" für die Investition gedacht. Die Unterstützung eines Projektes hat daher nicht den Status einer für den Produzenten verbindlichen Vorbestellung.

Wer in ein Projekt investiert sollte daher weitestmöglich die Glaubwürdigkeit des dahinter stehenden Unternehmens und seiner Versprechungen prüfen. Eine derartige Kontrolle erfolgt durch Kickstarter und Co. in der Regel nicht. Dem Risiko entgegen steht dafür der Vorteil, dass über Crowdfunding kreative und innovative Projekte in verschiedenen Bereichen realisiert werden können, für die sich traditionelle Investoren nicht begeistern lassen.