Washington – Ein führender US-Notenbanker hält eine rasche Zinswende in den Vereinigten Staaten für naheliegend. "Der September wäre als Zeitpunkt für eine Anhebung sehr plausibel", sagte der Chef der Fed von San Francisco, John Williams, in der Nacht zum Donnerstag vor Reportern in Mesa im Bundesstaat Arizona.

Dieser ersten Erhöhung könne ein zweiter Schritt vor Ende des Jahres folgen, sagte der Williams. Er ist dieses Jahr im für die Zinspolitik zuständigen Offenmarktausschuss stimmberechtigt und liegt nach Ansicht von Beobachtern geldpolitisch weitgehend auf einer Linie mit Fed-Chefin Janet Yellen.

Yellen hatte in einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses eine Zinserhöhung in diesem Jahr signalisiert, den Zeitpunkt jedoch offengelassen. Am Donnerstagabend (20.30 Uhr, MESZ) steht sie einem Senatsausschuss Rede und Antwort. Die Führungsspitze der Fed ist derzeit uneins in der Frage, wann der Leitzins erhöht werden soll. Er liegt seit dem Höhepunkt der Welt-Finanzkrise Ende 2008 auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent. (APA, 16.7.2015)