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Beim Umtausch von Bargeld sind Reisende am Urlaubsort zumeist besser bedient.

Foto: EPA / Sedat Suna

Ein gelungener Sommerurlaub sorgt bei den Reisenden in der Regel für Entspannung, für die persönlichen Finanzen ist es jedoch eine übermäßig strapaziöse Zeit. Um das Urlaubsbudget nicht unnötig zu belasten, empfiehlt es sich schon vor Antritt der Reise auszuloten, auf welche Art man vor Ort bezahlen will. Das gilt besonders für Destinationen außerhalb der Währungsunion, schließlich muss jeder Euro in die Lokalwährung getauscht werden. Beim Wechseln werden jedoch Gebühren und andere Kosten fällig, die schnell ins Geld gehen können.

Zur Veranschaulichung eignen sich die aktuellen An- und Verkaufskurse für Valuten einer österreichischen Großbank: Da diese unterschiedlich stark vom rechnerischen Mittelkurs abweichen, ist ein Umtausch vor Antritt der Reise mit Kosten belastet, die durchaus üppig ausfallen können. Bei den Standardwährungen US-Dollar und britisches Pfund beläuft sich die Abweichung vom Mittelkurs etwa auf jeweils rund 1,6 Prozent.

Im Sommer dürften hierzulande die türkische Lira und die kroatische Kuna ohnedies öfter nachgefragt werden. Hinsichtlich Umrechnung hat eindeutig die Adriaküste die besseren Karten, beim Wandel von Euro in Kuna gehen nur vergleichsweise moderate 2,6 Prozent an die Bank. Wer vor einer Türkeireise Bargeld in Österreich umtauscht, darf hingegen fast acht Prozent des Eurobetrags gar nicht erst an den Urlaubsort mitnehmen.

Bargeld am Urlaubsort wechseln

"Erfahrungsgemäß ist man besser bedient, wenn man das Geld erst am Urlaubsort umtauscht", sagt Walter Hager vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). Erste Anlaufstelle sollte dort seiner Ansicht nach eher eine Bank denn eine Wechselstube sein. Auf jeden Fall empfiehlt er, sich vor dem Urlaubsantritt im Internet schon ein Bild davon zu machen, welche Umrechnungskurse günstig und welche eher teuer sind.

Für Barbehebungen an Urlaubsorten außerhalb der Eurozone hat Hager eine weitere Faustregel parat: "Geld sollte man nur mit der Bankomatkarte beheben, Kreditkarten sind grundsätzlich teurer." Pro Behebung fällt ihm zufolge bei der Bankomatkarte eine Fixgebühr von 1,82 Euro an, dazu kommt eine Provision von 0,75 des umzurechnenden Betrags. Allerdings lauert auch am Geldausgabeautomaten eine versteckte Kostenfalle: Es werden nämlich oftmals zwei Arten der Umrechnung angeboten, zwischen denen der Kunde auswählen muss.

Kostenfalle Sofortumrechnung

Eine ist die Sofortumrechnung, die auf den ersten Blick attraktiver wirken mag, da der Wechselkurs schon bei der Behebung angezeigt wird. VKI-Experte Hager rät jedoch davon ab: "Das ist fast immer teurer, da die Bank vor Ort mitschneidet." Laut Angaben des Internetportals girokonto.at kann diese Art der Behebung um bis zu zehn Prozent teurer ausfallen als bei der herkömmlichen Methode mit späterer Umrechnung.

Kreditkarten eignen sich für Hager vor allem für bargeldloses Bezahlen am Urlaubsort, wobei er hinsichtlich Umrechnung und Gebühren jedoch anmerkt: "Wirkliche Transparenz gibt es nicht." An üblichen Urlaubszielen falle dies nicht allzu stark ins Gewicht – ganz im Gegensatz zu exotischen Destinationen: "Da gibt es unglaubliche Unterschiede."

Für Urlaube außerhalb Europas rät Hager außerdem, zuvor bei der Hausbank die Bankomatkartenfunktion Geo Control deaktivieren zu lassen, da die Karte sonst nicht funktionieren könnte. Das würde zwar die finanzielle Belastung zwangsläufig lindern, kann jedoch bei den Reisenden erhebliche Verspannungen auslösen. (Alexander Hahn, 17.7.2015)