Wien – Um die Beschäftigung Älterer zu erhöhen hat der wirtschaftsliberale Think Tank "Agenda Austria" in der Studie "Jung, älter, arbeitslos" vorgeschlagen, das Senioritätsprinzip abzuschwächen und Ältere stattdessen nach "Leistungsprinzip" zu bezahlen, sprich deren Löhne zu senken. Eine höhere Beschäftigung Älterer würde den Jüngeren auch keine Jobs wegnehmen, heißt es in der Studie.

Österreich habe im EU-Vergleich ein besonders ausgeprägtes Senioritätsprinzip. Derzeit könne das Gehalt von Älteren in Beschäftigung praktisch nur durch sogenannte "Änderungskündigungen" gesenkt werden. Die Studienautoren Michael Christl, Denes Kucsera und Hanno Lorenz schlagen vor, die Löhne Älterer stärker am "Leistungsprinzip" zu orientieren und damit die Lohnkurven abzuflachen. Es wäre "zu überlegen, ob eine Lohnanpassung entsprechend der Leistungsentwicklung nicht im Interesse der Arbeitnehmer wäre", heißt es in der Studie. Dadurch würden die Beschäftigungschancen älterer Menschen, die an Erwerbsarbeit interessiert seien, erhöht.

Auch im Pensionsrecht sollten Änderungen vorgenommen werden. Die Denkfabrik macht sich für eine Einführung einer Pensionsautomatik unter Berücksichtigung der steigenden Lebenserwartung stark.

Eine höhere Beschäftigung der Älteren würde den Jüngeren auch keine Jobs wegnehmen, heißt es in der Studie. "Unsere empirische Analyse zeigt, dass eine höhere Beschäftigung älterer Arbeitnehmer keine negativen Effekte auf jüngere Arbeitnehmer mit sich bringt." (APA, 17.7.2015)