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Militäreinsatz gegen Jugendbanden

Foto: REUTERS/Jose Cabezas

San Salvador – Die Polizei in El Salvador will die Renaissance rechtsextremer Todesschwadronen in dem mittelamerikanischen Land nicht hinnehmen. Zuletzt hatten örtliche Medien berichtet, dass Killerkommandos Jagd auf mutmaßliche Mitglieder von Jugendbanden machten. Die Polizei gehe den Hinweisen nach, sagte Behördenchef Mauricio Ramírez Landaverde am Freitag.

Sollten die Gruppen tatsächlich existieren, würden ihre Mitglieder verfolgt und bestraft. Im Osten des Landes soll die Todesschwadron "La Sombra Negra" (Der schwarze Schatten) immer wieder willkürlich mutmaßliche Bandenmitglieder töten. Die Gruppe hatte bereits in den 1990er Jahren Angst und Schrecken verbreitet. Sie soll aus ehemaligen oder aktiven Polizisten und Soldaten bestehen und von Unternehmern finanziert werden.

Keine Verhandlungen

Die salvadorianische Regierung hat Gesprächen über einen Waffenstillstand mit den mächtigen Jugendbanden des mittelamerikanischen Landes eine Absage erteilt. "Verhandlungen mit den Gangs sind kein Thema, und wir sollten aufhören, darüber zu diskutieren", sagte Sicherheitsminister Benito Lara am Freitag. "Wir verhandeln nicht mit kriminellen Gruppen."

Zuvor war ein Brief an den Nationalen Sicherheitsrat aufgetaucht, in dem die Sprecher der Banden Mara Salvatrucha und Barrio 18 Gesprächsbereitschaft signalisiert hatten.

Mit über 60 Morden je 100.000 Einwohner ist El Salvador eines der gefährlichsten Länder der Welt. Für einen Großteil der Gewalttaten werden Jugendbanden verantwortlich gemacht. Die sogenannten Maras waren einst in den USA gegründet worden und hatten sich nach der Abschiebung ihrer Mitglieder in Mittelamerika breitgemacht. Die Gangs kontrollieren ganze Stadtviertel und sind in Schutzgelderpressung und Drogenhandel verwickelt. (red, APA, 17.5.2015)