Moskau – Der Auftakt der russischen Fußball-Meisterschaft am Freitag zwischen Spartak Moskau und dem FK Ufa (2:2) ist von rassistischen Schmähgesängen gegen Ufas ghanaischen Legionär Emmanuel Frimpong überschattet worden. Der ehemalige Arsenal-Spieler zeigte dem Fanblock der Gastgeber als Reaktion auf die Affenlaute den Mittelfinger – das hatte seinen Ausschluss nach einer halben Stunde zur Folge.

"Ein Mensch sollte nicht rassistisch beschimpft werden. Ich werde eine Strafe bekommen, weil ich verhöhnt wurde", sagte der 23-Jährige nach dem Spiel. Er gab aber zu, seine Coolness verloren zu haben. "Ich zeigte Emotionen auf eine Art, die ein Fehler war. Ich möchte mich dafür entschuldigen."

Ufa wird nicht auf eine Strafe gegen Spartak drängen, wie der Manager Schamil Gasisow nach dem Spiel bestätigte: "Es war ein unglücklicher Zwischenfall, aber was Frimpong tat, war falsch. Manchmal muss man seine Emotionen einfach im Zaum halten."

Erst Ende März hatte Russland mit einem Anti-Rassismus-Beauftragten auf zunehmende Fremdenfeindlichkeit unter Fans reagiert. Alexander Tolkaschew soll im Auftrag des nationalen Verbandes RFU Ursachen und Auswüchse der rassistischen Haltung von Anhängern mehrerer Vereine bekämpfen.

Tolkaschews Anstellung war zugleich allerdings auch eine Reaktion der Russen auf wachsende Kritik aus dem Ausland. Angesichts zahlreicher rassistischer Übergriffe der Fans war Russland in der jüngeren Vergangenheit auch hinsichtlich seiner Verantwortung als nächster WM-Ausrichter international mehrfach kritisiert worden. (apa/sid – 18.7. 2015)