Niamey – Kämpfer der Extremistengruppe Boko Haram haben bei einem Überfall auf ein Dorf im Niger mindestens 16 Menschen getötet. Die Angreifer hätten die Bewohner eines an der Grenze zu Nigeria gelegenen Dorfes im Gebet überfallen, sagte am Samstag der Bürgermeister der benachbarten Stadt Bosso, Bako Mamadou, im staatlichen nigrischen Fernsehen.

Der Überfall ereignete sich nach seinen Angaben am vergangenen Mittwoch. Die nigrische Armee teilte mit, sie habe nach der Attacke mehr als 30 Boko-Haram-Kämpfer bei "Säuberungsaktionen" getötet. Drei Extremisten wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums festgenommen.

Verstärkte Angriffe

Im Südosten des Nigers hat Boko Haram zuletzt wieder verstärkt Angriffe ausgeübt. Die aus dem Nachbarland Nigeria stammende Extremistenorganisation kämpft seit 2009 mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem vergangenen Jahr hat sie ihre Anschläge auch auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad ausgeweitet. Die Armeen dieser Länder kämpfen inzwischen gemeinsam gegen Boko Haram. In dem Konflikt wurden nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 15.000 Menschen getötet. (APA, 18.7.2015)