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Der "Kundendienst" veräppelt zahlreiche Facebook-Nutzer (Symbolbild)

Foto: Reuters/Konstantinidis

Ein Nutzer bittet den Supermarktkonzern REWE, wegen einer Beschwerde in seinem Facebook-Postfach nachzusehen. Kein Problem, antwortet der "Kundendienst": "Guten Tag, wir haben Ihre Nachricht mit der Beschwerde erhalten, gelesen und gelöscht." Punkt. Der Nutzer ist verwirrt und empört – doch tatsächlich handelt es sich dabei um ein Satireprojekt, das schlechten Service auf den Arm nehmen will. Mit frechen, respektlosen Antworten sorgt die Facebook-Seite seit Wochen für Wutausbrüche bei Nutzern – und offiziellen Kundenservices. So auch bei Rewe: "Hallo Kundendienst, vielen Dank für deinen erheiternden Support (…) Wir bitten dich von einer weiteren Unterstützung unseres Community Management Teams abzusehen."


"Sehr, sehr frech"

Auch nach Österreich hat sich die Seite schon vorgewagt: Am Samstag wurde etwa Mobilfunker "Drei" Opfer des Projekts. Dort beschwerte sich ein Kunde über die "sehr, sehr freche Technik-Hotline" des Providers, nur um gleich von der noch frecheren "Kundendienst"-Satire aufs Korn genommen werden.


"Wahrscheinlich konnte Ihnen einfach nicht geholfen werden oder Sie haben eine unangenehme Stimme", wird der Nutzer geärgert. "Das ist absurd", reagiert der Nutzer.


Rasanter Erfolg

Offenbar hat der "Kundendienst" mit seinen dreisten Antworten einen Nerv getroffen: Fast alle, die in sein Visier geraten, nehmen die Antworten für bare Münze. Gleichzeitig erfreut sich die Seite riesiger Beliebtheit: Binnen weniger Tage wurden mehr als 50.000 Fans auf Facebook dazugewonnen.


Kein Wunder, liefert die Seite doch Paradebeispiele dafür, wie man andere Menschen im Netz ärgern kann. Etwa im Fall einer Haribo-Packung, in der ein Holzstäbchen enthalten war: "Sie haben die Chance, den Packungsinhalt durch das große Fenster in der Packung zu begutachten", schreibt der falsche Kundendienst nach einer Beschwerde – die Reaktion des Nutzers ist erwartbar.


Nutzer-Hinweise

Dass das Satire-Projekt demnächst eine Ruhe geben wird, ist nicht abzusehen – denn jetzt haben Nutzer schon damit begonnen, die Seitenbetreiber auf Beschwerden hinzuweisen. Damit können die Macher noch schneller auf Meldungen reagieren und den offiziellen Mitarbeitern zuvorkommen. (fsc, 19.7.2015)