Dakar – Der frühere Diktator des Tschad, Hissène Habré, muss sich ab Montag in der senegalesischen Hauptstadt Dakar wegen schwerer Verbrechen vor Gericht verantworten. Ein Sondertribunal wirft dem 72-Jährigen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gezielte Tötungen sowie Folter vor.

Menschenrechtlern zufolge ist Habré – der den Tschad von 1982 bis 1990 regierte – für den Tod von 40.000 Menschen und Zehntausende Fälle von Folter verantwortlich. Habré ist in seiner Heimat schon in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Da der Tschad aber nie die Auslieferung Habrés beantragt hat, wurde der Senegal selbst tätig. Menschenrechtler sehen in dem Prozess 25 Jahre nach dem Sturz Habrés ein wichtiges Signal dafür, dass Verbrechen früherer oder amtierender afrikanischer Machthaber nicht ungesühnt bleiben. (APA, 19.7.2015)