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Apple könnte seine Nutzer künftig in mehrere Werbeklassen einteilen – basierend auf ihrem Kontostand

Foto: AP/Lennihan

Die goldene Apple Watch? Kann sich dieser Nutzer ohnehin nicht leisten. Ein neues Ladekabel für das iPhone wäre hingegen gerade noch drinnen – deshalb wird dafür Werbung ausgeliefert. Nach diesem Prinzip könnten künftig Anzeigen im Internet funktionieren, setzt Apple seine Pläne für eine vom Kontostand abhängige Werbeauslieferung in die Tat um. Beantragt hat der IT-Konzern ein entsprechendes System mit dem US-Patentantrag 20150199725 jedenfalls. Die "zielgerichtete Anzeigensteuerung" will fortlaufend auf den Kontostand der Nutzer zugreifen (etwa via Kreditkarten-Limit oder Bankkonto) und die Werbeanzeigen daran anpassen.

Opt-In oder Pre-Paid

So soll Werbung noch besser für bestimmte Zielgruppen ausgeliefert werden können. Naturgemäß wirft ein derartiger Mechanismus allerdings große datenschutzrechtliche Fragen auf. Mit iTunes und Apple Pay verfügt der IT-Konzern schon jetzt über Millionen an Zahlungsinformationen zu seinen Nutzern. Diese müssten dem Einblick in ihr Konto jedoch ausdrücklich zustimmen. Eine andere Variante wäre laut Zeit.de, das System nur bei Pre-Paid-Karten einzusetzen.

Zukunftsmusik

Allerdings ist die Verwirklichung der Apple-Pläne noch Zukunftsmusik: Das US-Patentamt hat dem Antrag noch nicht stattgegeben. Und selbst ein grünes Licht der Behörde würde nicht bedeuten, dass Apple den Plan weiter verfolgt. Große Konzerne patentieren routinemäßig neue Ideen – allein, um der Konkurrenz zuvorzukommen. Einen Einblick darauf, welche Entwicklung der Datenhunger großer Konzerne im Netz auslösen könnte, bietet der Patentantrag aber jedenfalls. (fsc, 21.7.2015)