Ein Fahnenmast mit einer symbolischen jüdischen Flagge wurde umgeworfen, die Fahne wurde zudem mit einem Hakenkreuz beschmiert.

Foto: IKG

Wien – Auf dem erst kürzlich geweihten "Campus der Religionen" im Wiener Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern ist ein antisemitischer Vandalenakt verübt worden. Ein Fahnenmast mit einer symbolischen jüdischen Flagge wurde umgeworfen, die Fahne wurde zudem mit einem Hakenkreuz beschmiert. Das teilte die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) am Donnerstag mit.

Man sei bestürzt über diesen provokanten Vorfall, hieß es. Gefordert wird eine "sofortige Kraftanstrengung" zur Ausforschung der Täter. "Ein gemeinsames Auftreten von Politik, Religionsgemeinschaften und Zivilgesellschaft gegen steigenden Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz gegenüber Minderheiten aller Art ist ein Gebot der Stunde", betonte IKG-Präsident Oskar Deutsch.

Erzdiözese Wien betroffen

Auch die Erzdiözese Wien zeigte sich betroffen. "Es macht mich nachdenklich, dass in unserer Stadt, die so viele Menschen willkommen heißt und die für so viele Menschen mit unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen Heimat geworden ist, ein solcher Akt möglich ist. Ich bin überzeugt, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Und es ist ein Anlass, unser Bekenntnis zur Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs und des Zusammenhalts der Religionen und Konfessionen zu bekräftigen und weiterzuführen", betonte der zuständige Bischofsvikar Dariusz Schutzki.

Alle Gotteshäuser auf Areal

Laut Erzdiözese wird der Campus von sechs unterschiedlichen Religionsgemeinschaften und Konfessionen errichtet – auf Initiative des Bauamtsleiters der Diözese, Harald Gnilsen. Die Segnung des Ortes fand bereits vor kurzem statt. Das gemeinsame Areal soll künftig alle Gotteshäuser beherbergen und das geistliche Zentrum der Seestadt werden, hieß es. (APA, 23.7.2015)