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Am sichersten ist man in Gebäuden mit Blitzschutzanlagen.

Foto: APA/Patrick Pleul

Für die kommenden Tage sind starke Unwetter angekündigt. Ein Blitzschlag kann schwere Verletzungen verursachen und kann im schlimmsten Fall tödlich sein. "Vergehen zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden, ist es Zeit, einen geschützten Bereich aufzusuchen", rät Klaus Wittig, Experte bei der Allgemeinen Unfallversicherunganstalt (AUVA). "Nach dem letzten Blitz sollte man weitere 30 Minuten abwarten, bevor man sich wieder in offenes Gelände begibt."

Schutz vor Blitzschlag

Den besten Schutz bieten Gebäude mit Blitzschutzanlage, Autos und Tunnelanlagen. Bedingten Schutz findet man auch in Gebäuden ohne Blitzschutzanlage. Hier ist es wichtig, sich in die Mitte des Raumes zu begeben, Fenster und Türen zu schließen und von elektrischen Anlagen mindestens einen Meter Abstand zu halten. Gas-, Wasser- oder Heizungsanlagen sollten nicht berührt und Festnetztelefone nur im Notfall benutzt werden.

Im Freien gibt es keine sicheren Aufenthaltsorte, sondern nur Orte mit geringerer Gefährdung. Dazu zählen tiefe Mulden, Hohlwege oder Höhlen. Oder auch das Innere eines Waldes, wenn von den umgebenden Bäumen zwei Meter Abstand gehalten wird und die Nähe hohen Objekten gemieden – auch hier gilt es, zweit Meter Abstand zu halten. Schutz kann auch unter großen Brücken und den Seilen von Seilbahnen, Liften oder Stromleitungen (mit mindestens zwei Meter Abstand zum nächsten Mast) gesucht werden.

Besonders gefährliche Orte

Wasser, Berggipfel, Klettersteige und Sportplätze sind hingegen besonders gefährlich und sollten daher sofort verlassen werden. Auf ebenem Gelände sollte auch beachtet werden, zu anderen Personen mindestens zwei Meter Abstand zu halten und sich keinesfalls einander berühren. Die AUVA rät außerdem, die Füße eng beieinander zuhalten, in Hockstellung gehen und sich nicht flach auf den Boden legen. Auch sollten keine Gegenstände getragen werden, die über den Körper hinausragen (zum Beispiel Regenschirme).

Erste Hilfe nach einem Blitzunfall

Passiert das Unglück doch, müssen als erstes Bewusstsein sowie Atmung und Kreislauf der vom Blitz getroffenen Person überprüft werden. Wichtig ist: Auch wenn keine äußeren Verletzungen erkennbar sind, kann ein lebensbedrohender Zustand bestehen.

Bei Bewusstlosigkeit die Rettung rufen, die Person in stabile Seitenlage bringen und jede Minute eine Kreislaufkontrolle durchführen.

Bei Atem-Kreislauf-Stillstand sofort die Rettung alarmieren und Herzdruckmassage und Beatmung durchführen, bis die Rettung eingetroffen ist. Wenn ein halbautomatischer Defibrillator zur Verfügung steht, sollte dieser möglichst rasch zum Einsatz gebracht werden.

Am häufigsten kommt es zu Verletzungen durch Blitzschlag zu Beginn oder am Ende eines Gewitters, weil der schützende Bereich zu spät aufgesucht oder zu früh verlassen wird. (red, 23.7.2015)