Wien/Gumpoldskirchen – Der niederösterreichische Glücksspielkonzern Novomatic stockt seinen Anteil an den Österreichischen Lotterien von acht auf 18 Prozent auf. Der Glücksspielriese kauft die Lotterien-Anteile von Erste Bank, Bawag P.S.K. und Immigon (ÖVAG-Bad-Bank), teilten die Vertragsparteien am Donnerstagnachmittag in einer Aussendungen mit. Zuvor hatte "Profil online" vom bevorstehenden Erwerb berichtet.

Mit dem überraschenden Erwerb der Bankenanteile setzt Novomatic seine Einkaufstour beim Lotterieriesen fort. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Kaufverträge wurden vorbehaltlich formaler Zustimmungserfordernisse abgeschlossen. Der Lotterien-Anteil werde mittelbar über reine Beteiligungsgesellschaften gehalten.

"Nachhaltig und stabil"

Verkauft wurden die von der Erste Bank gehaltenen Anteile an der LTB Beteiligungs GmbH und an der RSV Beteiligungs GmbH, weiters die Anteile der Bawag P.S.K. an der LTB Beteiligungs GmbH und die Anteile der Immigon Portfolioabbau AG (Volksbank) an der RSV Beteiligungs GmbH.

In einem kurzen Kommentar hält Novomatic-Vorstandschef Harald Neumann per Aussendung dazu fest, Novomatic werde ein "nachhaltiger und stabiler heimischer Mitgesellschafter der Österreichischen Lotterien GmbH" sein.

Die Lotterien gehören laut "FirmenCompass" mehrheitlich den Casinos Austria, die 68 Prozent der Anteile halten. Erst im Juni 2015 war der Gumpoldskirchner Konzern überraschend mit knapp acht Prozent bei den Lotterien eingestiegen – just nachdem Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) bekanntgegeben hatte, den teilstaatlichen Casinos-Austria-Konzern voll verstaatlichen zu wollen. Damit hätte er die Anteile später möglichst gewinnbringend weitergeben können. Die Republik hält derzeit über die Staatsholding Öbib ein Drittel an den Casinos Austria. (APA, 23.7.2015)