Herzogenaurach – Der deutsche Sportartikelhersteller Puma ist im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Probleme bereiteten dem Unternehmen vor allem der starke US-Dollar und der Wertverfall von Währungen in wichtigen Auslandsmärkten. Zudem machten höhere Werbeausgaben sowie Investitionen in die IT und in modernere Läden dem weltweit drittgrößten Sportartikelkonzern zu schaffen.

Am Ende fiel ein Verlust von 3,3 Mio. Euro an, wie der S-Dax-Konzern am Freitag im bayerischen Herzogenaurach mitteilte. Im Vorjahr hatte er noch einen Gewinn von 4,2 Mio. Euro gemacht. Die Umsätze legten um 18,5 Prozent auf 772,7 Mio. Euro zu – angetrieben von einem starken Wachstum bei Schuhen.

Hintergrund dieser Schere ist die aktuelle Währungssituation. Der schwache Euro kurbelt zwar insgesamt die Umsätze an, weil von den Erlösen außerhalb der Eurozone nach der Umrechnung in die Gemeinschaftswährung höhere Werte in der Bilanz stehen bleiben. Auf der anderen Seite spielt sich aber vieles in der Branche in US-Dollar ab: Etwa bei den Rohstoffen sorgt die starke US-Währung für höhere Einkaufspreise. Puma ist zudem stärker als seine Konkurrenten vom Geschäft in Schwellenländern abhängig, deren Währungen zum Dollar besonders stark an Wert verloren haben.

Als Gegenmaßnahme hat Puma in einigen Auslandsmärkten wie Russland und Mexiko die Preise erhöht. Dies sei nicht geplant gewesen und außerdem schwierig, weil Puma hier eine schwache Marktposition habe, sagte Konzernchef Björn Gulden. Er versucht seit gut zwei Jahren, die Marke wiederzubeleben. Lange hatte sich das Unternehmen auf modischen Lifestyle konzentriert und das Thema Sport vernachlässigt.

Für das Gesamtjahr rechnet Puma mit einem währungsbereinigten Umsatz-Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das operative Ergebnis (Ebit) soll zwischen 80 und 100 Mio. Euro liegen – nach 128 Mio. Euro im Vorjahr. Trotz des Verlusts im zweiten Quartal stiegen Puma-Aktien zunächst um fast sechs Prozent und waren damit Top-Wert im SDax. Analysten hatten schlechtere Ergebnissen erwartet. (APA, 24.7.2015)