Während eine Vielzahl chinesischer Smartphone-Hersteller sich einen Preiskampf liefert, versucht ZTE mit seiner Nubia-Reihe den Premium-Markt aufzumischen. Ein so ein Versuch ist das Z9, das im Juni vorgestellt und aktuell in Europa noch nicht verfügbar ist. Der WebStandard konnte das High-End-Smartphone mit intelligentem Rand beim Mobile World Congress in Shanghai kurz testen.
Premium-Feel
Das Nubia Z9 macht insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck und liegt auch gut in der Hand – nicht zuletzt wegen den abgerundeten Rändern auf der Vorderseite des Geräts. Bei der ersten Benutzung überrascht das hohe Gewicht des Smartphones. Tatsächlich wiegt das Z9 192 Gramm. Zumindest in dem kurzen Testzeitraum wurde dies nicht als störend empfunden, bei längerer einhändiger Verwendung kann dies natürlich dann anders gesehen werden.
Den Rand streicheln
Highlight des Smartphones sind natürlich die intelligenten Ränder, die tatsächlich einen Mehrwert mit sich bringen. Möchte ich beispielsweise Musik hören, streiche ich über den rechten Rand aufwärts. Ist die Musik gestartet, kann ich diese mittels Bewegungen über den Rand auch lauter beziehungsweise leiser stellen. Hierbei sind etliche Aktionen vorprogrammiert, der Nutzer kann auch eigene Gesten nachrüsten. Im Test wurden die Bewegungen zum Teil nicht aufgenommen. Erst nach mehreren Wischbewegungen wurde die gewünschte Aktion ausgeführt. Entweder braucht es für die Bedienung also Übung oder ZTE muss hierbei noch nachbessern.
Prozessor: Hot & Display: Spicy
Der Bildschirm des Z9 kann im Hands-on begeistern, das Display ist scharf und die Farben werden kräftig, aber nicht überzeichnet dargestellt. Auch der eingesetzte Snapdragon 810 gibt sich zumindest bei normaler Nutzung keine Blöße. Angesichts der Materialwahl des Smartphones und einiger Berichte über Hitzeprobleme der Prozessorreihe könnte die Rückseite des Geräts bei intensiver Nutzung schnell sehr heiß werden. Zumindest im kurzen Hands-on war dies nicht der Fall.
Fotos leichtgemacht
Auch bei den Kameras wurde nicht gespart – auf der Rückseite findet sich eine Linse mit 16 Megapixel, auf der Vorderseite eine mit 8 Megapixel. Beide liefern gute Bilder, besonders positiv fällt der schnelle Fokus der Hauptkamera auf. Ob dies dem Rahmenbedingungen der Messe (helles Licht) geschuldet ist, oder ZTE hierbei deutlich seine Hausaufgaben gemacht hat, kann aufgrund des kurzen Tests nicht beantwortet werden.
Fazit
Das Z9 überzeugt nicht nur beim Blick aufs Datenblatt, sondern auch im ersten Test. Mit den abgerundeten Rändern hat das Smartphone ein Fast-Alleinstellungsmerkmal – nur Samsung bietet mit dem Galaxy S6 Edge ein ähnliches Design. Das Z9 wird in unterschiedlichen Versionen ausgeliefert, um 500 Euro erhält man die Klassikvariante. Auf offiziellem Wege hat es das chinesische Smartphone noch nicht nach Europa geschafft. ZTEs neues Flaggschiff Axon soll allerdings in Bälde in Europa verfügbar sein, wodurch womöglich auch das Z9 bald hierzulande angeboten wird. (Daniel Koller, 25.07.2015)