Mysteriöse Gallertkugel im Mittelmeer

Was eine Gruppe von Tauchern am 9. Juli vor der türkischen Mittelmeerküste entdeckt hat, könnte auf den ersten Blick einem klassischen B-Movie entsprungen sein: In rund 22 Metern Tiefe tauchte im Schein ihrer Taschenlampen plötzlich eine riesenhafte Gallertmasse im Zwielicht auf, die frei im Wasser schwebte. Wie die Taucher rund um den Naturfilmer Lutfu Tanriover gegenüber "Deep Sea News" berichteten, hatte die mysteriöse Kugel einen Durchmesser von rund vier Metern, sie fühlte sich weich an und ließ bei näherer Untersuchung zahlreiche schwarze Pünktchen erkennen. Worum es sich bei dem Pkw-großen Blob handelte, war zunächst völlig unklar.

Erst der Weichtierexperte Michael Vecchione vom Smithsonian Museum of Natural History brachte Licht in die rätselhafte Angelegenheit: Der Wissenschafter vermutet, dass es sich um das Gelege eines fliegenden Kalmars der Spezies Ommastrephes bartramii handelt. Einige Tintenfischarten – darunter etwa auch der bekannte Humboldt-Kalmar vor der Pazifikküste Amerikas – verbinden ihr Gelege zu riesigen Eiblasen. Alleine die schiere Größe dieser Gebilde gewährt den Eiern Schutz vor Fressfeinden. Eine Begegnung mit einem solchen Ungetüm ist allerdings höchst selten – was die Beobachtungen der Taucher und ihre Filmaufnahmen vor der türkischen Küste umso bemerkenswerter macht.

Screenshot: Tanriover

Clownfische gedeihen im Klimawandel

Nicht nur die Atmosphäre heizt sich auf, auch die globalen Ozeane erwärmen sich allmählich im Zuge des Klimawandels. Um überleben zu können, bedeutet dies für viele Fischarten: Auswandern. Die Migration in kühlere Gewässer sichert den an bestimmte Meerestemperaturen angepassten Spezies das Fortkommen. Da die Temperaturkurve steil nach oben zeigt, scheint eine Anpassung an die neuen Verhältnisse binnen weniger Generationen unwahrscheinlich – und doch gelingt dies offenbar einem der bekanntesten tropischen Fische: Der Clownfisch scheint sich nach Untersuchungen von australischen Forschern bei ein paar Grad mehr sogar noch wohler zu fühlen. Aufzucht-Experimente mit Samtanemonenfischen (Premnas biaculeatus) vom Great Barrier Reef zeigten, dass eine um 3 Grad höhere Wassertemperatur um 29 Prozent schwerere Fische hervorbrachte. Das Team rund um Jennifer Donelson von der University of Technology in Sydney schließt daraus, dass die globale Erwärmung nicht für alle Tierarten negative Auswirkungen hat. Allerdings, schränken die Forscher ein, könnten andere Aspekte, die im Experiment nicht berücksichtigt wurden, den scheinbaren Wettbewerbsvorteil wieder zunichte machen.

Foto: Nick Hobgood

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Manneken Pis eine Fälschung?

Belgische Wissenschafter prüfen derzeit, ob das im Brüsseler Stadtmuseum aufbewahrte (angebliche) Manneken-Pis-Original tatsächlich echt ist. Der Verdacht, dass dem nicht so sein könnte, ist der Historikerin Geraldine Patigny gekommen: Während der Forschungen zu ihrer Doktorarbeit über das berühmte Wahrzeichen und angesichts dessen turbulenter Geschichte hätten sich ernsthafte Zweifel eingestellt, erklärt sie. Die rund 60 Zentimeter große Bronzestatue von einem urinierenden Buben wurde 1619 vom Brüsseler Bildhauer Hieronimus Duquesnoy geschaffen – einer der vielen Legenden nach hatte das Kind auf diese Weise einen Brand von Belagerern Brüssels gelöscht.

Es gibt mehrere Kopien, auch die von Hunderten Touristen täglich fotografierte Statue im Zentrum der belgischen Hauptstadt ist eine Replik. Das Original wurde mehrfach beschädigt und gestohlen, darunter im Jahr 1817. Patigny glaubt, dass schon die Statue, die ein Jahr später auf den Brunnen zurückkehrte, eine Kopie war. Gemeinsam mit der auf Oberflächenanalysen spezialisierten Forscherin Amandine Crabbe will Patigny nun unter anderem die chemische Zusammensetzung der Bronzestatue untersuchen. Sollte diese Nickel enthalten, wäre dies ein Hinweis, dass die Statue "eher aus dem 19. Jahrhundert" stammt. Wenn nicht, seien weitere Untersuchungen notwendig, um ihr genaues Alter zu bestimmen.

Foto: APA/Museum van de Stad Brussel

Skelett und Hunderte Dinosaurier-Eier in China beschlagnahmt

Die Behörden haben im Süden Chinas ein Dinosaurier-Skelett und mehr als 200 Eier der Urzeitechsen beschlagnahmt. Polizeibeamte fanden in einer Wohnung in der Stadt Heyuan die knöchernen Überreste eines Psittacosaurus, einem frühen Vertreter der Ceratopsiden, zu dem auch der bekannte Triceratops zählt, sowie insgesamt 231 versteinerte Eier, deren Alter auf 65 bis 89 Millionen Jahre geschätzt wird. In den Wochen zuvor waren vom Gelände einer Ausgrabungsstelle in der Provinz Guangdong wiederholt Dino-Eier gestohlen worden. In der Umgebung von Heyuan wurden schon viele Dinosaurier gefunden. Ein Museum der Stadt beherbergt mehr als 10.000 Dino-Eier aus der späten Kreidezeit, angeblich die größte derartige Sammlung der Welt.

Foto: Heyuan police

Curiosity fotografiert Mars-Krabbe

Die beiden Zwergplaneten Pluto und Ceres und der Komet Tschurjumow-Gerassimenko waren in den vergangenen Monaten quasi die Hotspots unseres Sonnensystems – zumindest was die Berichterstattung betrifft. Nachdem das Sonnensystem mittlerweile ziemlich dicht von prominenten Sonden und Robotern bevölkert ist, blieb den anderen zuletzt nicht viel anderes übrig, als sich in der Schlange hinten anzustellen, um ihre neuesten Beobachtungen präsentieren zu dürfen. Auch der Mars-Rover Curiosity, unangefochtener Star der vergangenen drei Jahre, musste in den letzten Monaten etwas zurück stecken. Bei der aktuellen Konkurrenz ist es also kein Wunder, dass er es nun gleich ein bisschen übertreibt bei seinem Drang, Aufmerksamkeit zu erregen: Ein vor wenigen Tagen veröffentlichtes Bild einer Felsformation zeigt eine zugegebenermaßen ungewöhnliche Struktur, die von entsprechender Seite ohne zu zögern als Mars-Krabbe identifiziert wurde. Vielleicht aber – und dies ist nur eine vage Theorie – handelt es sich bei dem seltsamen Ding in Wahrheit um eine Felsformation, die einfach nur komisch aussieht...

Foto: NASA/ red

Mysteriöse rote Spuren auf Tethys

Während die "Krabbe", die Curiosity auf dem Mars eingefangen hat, vermutlich ein Fall von Pareidolie darstellt, hat die Sonde Cassini ein tatsächliches Mysterium entdeckt: Zuletzt veröffentlichte Aufnahmen von der Oberfläche des Saturnmondes Tethys zeigen lange rote Linien und Bögen, über deren Ursachen sich die Wissenschafter bei der Nasa die Köpfe zerbrechen. Die Spuren auf den leicht farbveränderten Bildern wirken wie riesige Kratzer auf der Mondoberfläche. Was sie verursachten haben könnte, ist unklar. Immerhin deutet einiges darauf hin, dass die roten Schlieren nicht allzu alt sein dürften, denn sie überdecken Oberflächenformationen, etwa Krater, die eindeutig schon älteren Datums sind.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Gedenken an den bislang einzigen Einsatz von Atomwaffen in einem Krieg

Japan hat in der vergangenen Woche der Opfer der Atombombenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki durch die US-Luftwaffe vor 70 Jahren gedacht. Um 08.15 Uhr am 6. August 1945 hatte die Atombombe "Little Boy" Hiroshima in ein Inferno verwandelt, rund 90.000 Menschen starben sofort, bis zum Jahresende kamen weitere 130.000 Menschen um Leben. Drei Tage nach dem Angriff auf Hiroshima hatte die US-Armee eine zweite Atombombe namens "Fat Man" über Nagasaki abgeworfen, die weitere 70.000 Zivilisten tötete; das Bild zeigt den Atompilz über Nagasaki, von einem Außenbezirk der Stadt aus gesehen.

Wie in Hiroshima starben in Nagasaki viele Opfer einen grausamen Tod, wenn sie die ersten Sekunden überlebten. Bis heute leiden tausende Menschen unter den Spätfolgen der nuklearen Verseuchung. Die meisten US-Bürger finden den doppelten Einsatz der Atombombe nach wie vor gerechtfertigt. Viele Historiker halten den Einsatz hingegen für nicht kriegsentscheidend. Zwar kapitulierte Japan am 15. August – sechs Tage nach Nagasaki. Doch war das Land nach Meinung von Militärexperten schon vor den Bombenabwürfen am Boden.

Foto: Hiromichi Matsuda

Ausspionierte Orcas

So beängstigend das Schnüffel-Potenzial moderner Drohnen bereits sein mag, für die Tierbeobachtung leisten die fliegenden Augen wertvolle Dienste. Auch John Durban von den NOAA Fisherie bedient sich Drohnen, um die Schwertwal-Bestände der Westküste Nordamerikas zu überwachen. Billiger als jedes Flugzeug-Monitoring lassen sich mit den unbemannten Quadcoptern hochauflösende Bilder (mehr davon gibt es hier) schießen, aus denen die Wissenschafter so einiges über den Gesundheitszustand einzelner Walfamilien heraus lesen können. Die obere Aufnahme aus diesem Projekt zeigt einen neugeborenen Orca in der Mitte und ein zwei Jahre altes Kalb rechts neben dem obersten Tier, die mit ihrer Familie mitzuhalten versuchen. Anhand dieser Bilder können die Forscher den Körperumfang der einzelnen Wale abschätzen und damit auch, wie es ernährungsmäßig um sie steht.

Foto: NOAA, Vancouver Aquarium

Die einstige Macht der Kaiserpfalz Merseburg

Edelsteine, Gold, Silber, Perlen, Gewänder, Kronen, Jahrhunderte alte Handschriften – und eine mumifizierte Hand: Rund 130 Exponate aus dem 9. bis 16. Jahrhundert, die im Rahmen der Ausstellung "1000 Jahre Kaiserdom Merseburg" im Dom- und Schlossensemble präsentiert werden, gewähren einen detaillierten Einblick in die Geschichte der wichtigsten Kaiserpfalz im Osten des mittelalterlichen Reiches. In Auftrag gegeben wurde der Bau des Doms in Merseburg im heutigen Sachsen-Anhalt vom römisch-deutschen Kaiser Heinrich II. im elften Jahrhundert. In elf Räumen sind auch 90 Leihgaben aus dem In- und Ausland teils erstmals zu sehen. Das wertvollste Stück ist das Adelheidkreuz aus der Schatzkammer des Benediktinerstifts St. Paul im Lavanttal in Kärnten. Mit Edelsteinen besetzt, gilt es als das größte erhaltene Reliquienkreuz des Mittelalters. Im Dom- und Schlossensemble ist auch der Merseburger Domschatz zu sehen. Zu den ungewöhnlichsten Objekten gehört die in einer Schlacht 1080 abgetrennte mumifizierte Hand des Königs Rudolf von Rheinfelden (1025-1080). Die Schau dauert bis zum 9. November.

Foto: Gerfried Sitar

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Rätselhafter Schneeleopard

So wie Schneeleoparden (Panthera uncia) in den Eiswüsten des Himalaya selbst bis in Seehöhen von 6.000 Metern erfolgreich nach Beute jagen, scheint ihnen die dünne Luft offenbar nicht das geringste auszumachen – und das, obwohl Katzen eigentlich bekannt dafür sind, dass sie Probleme haben, sich an einen niedrigeren Sauerstoffgehalt anzupassen. Daher kursiert unter Biologen schon länger die These, dass das Hämoglobin von Schneeleoparden – also jenes Protein, das für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist – in irgendeiner Weise modifiziert und damit leistungsfähiger ist, als bei anderen Mitgliedern der Katzenfamilie. Nun zeigte ein Vergleich, über den ein internationales Forscherteam im "Journal of Experimental Biology" berichtet, dass dem ganz und gar nicht so ist: Der rote Blutfarbstoff von Schneeleoparden unterscheidet sich hinsichtlich seiner Fähigkeit, Sauerstoff zu transportieren, nicht im geringsten von jenem anderer Großkatzen. Was also den auch als Irbis bekannten Jäger dazu befähigt, im Hochgebirge zu überleben, bleibt vorerst weiterhin ein Rätsel.

Foto: REUTERS/Jim Young

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Nasa veröffentlicht Charon-Karte

Während es um den astronomischen Star der vergangenen Wochen, dem Pluto, in den letzten Tagen etwas ruhiger geworden ist – keine neuen Aufnahmen – gibt es zumindest zu einem seiner Monde eine interessante Veröffentlichung: Die Nasa präsentierte letzte Woche die bislang genaueste Karte des mit 1.208 Kilometern im Verhältnis zu Pluto ungewöhnlich großen Himmelskörpers. Das Fotomosaik stammt vom Long Range Reconnaissance Imager von New Horizons und stellt eine erste simple zylindrische Projektion dar. Ebenso wie bei Pluto könnte auch Charons Oberfläche von bis in die jüngste Zeit stattfindenden Prozessen geformt sein. Im Unterschied zu dem Zwergplaneten dürfte die Oberste Bodenschicht seines größten Mondes allerdings aus Wassereis bestehen.

Foto: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute

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Flohkrebse als Walvernichter

So klein und harmlos sie auch erscheinen mögen – wenn man Zeugen dessen wird, was kanadische Wissenschafter von der University of Victoria beobachtet haben, dann wird man Flohkrebse vermutlich künftig mit etwas anderen Augen sehen. Die nur wenige Millimeter großen Meeresbewohner erwiesen sich in einem Experiment, das Forscher rund um Jackson Chu durchgeführt haben, als regelrechte Aas-Piranhas unter den Krebstieren. Die Wissenschafter ließen im Nordatlantik ein totes Schwein in einem Metallkäfig zum Meeresboden hinab. "Innerhalb von wenigen Minuten war der Kadaver von einer mehrere Zentimeter dicken Schicht von Flohkrebsen bedeckt", berichteten die Wissenschafter. Dabei entdeckten die Forscher gleich auch zwei bisher unbekannte Flohkrebs-Arten. Allein schon durch die schiere Masse der Krebse blieb anderen Aasfressern keine Chance. Wenige Tage später war das Schwein vollständig skelettiert. Die Forscher gehen davon, dass sich die Flohkrebse normalerweise am liebsten an Walkadavern gütlich tun.

Foto: National Oceanography Centre

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Wal verirrt sich in Buenos Aires

Ein kleiner Buckelwal im Jachthafen der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires hat in der vergangenen Woche für Aufregung gesorgt. Nur wenige Meter vom Stadtzentrum entfernt zog der Meeressäuger orientierungslos zwischen den Luxusschiffen des Nobelviertels Puerto Madero umher. Der Meeresbiologe Enrique Crespo vermutete, dass das Tier von seiner Route abgekommen war und sich verirrt hatte. Die Marine versuchte, den Wal auf den Weg zurück ins Meer zu drängen, doch das Jungtier blieb dennoch tagelang in der näheren Umgebung, wo der Rio de la Plata ins Meer fließt. Das Süßwasser könnte dem Wal auf Dauer ernsthaft schaden, erklärte Madero. Ob er letztlich überleben wird, bliebt also unklar.

Foto: AP Photo/Natacha Pisarenko

Bisher unbekannter, heimlich verehrter Maya-König

Die vor einigen Jahren freigelegten Pyramiden der präklassischen Maya-Stadt El Achiotal in Guatemala dürften in der Vergangenheit mehrfach geplündert worden sein. Hier noch etwas Spannendes ans Licht zu bringen, kommt einem großen Glücksfall gleich – und doch ist Archäologen um Marcello Canuto von der Tulane University nun ein ungewöhnlicher Fund gelungen: Die Forscher fanden in einer verborgenen Kammer eine Art Heiligtum mit der zerbrochenen Stele eines bisher unbekannten Mayakönigs. Die Stele stammt nach einer Datierung auf Basis des Mayakalenders aus dem Jahr 418. Während dieser Phase kam es zu weitreichenden politischen Umbrüchen im Mayareich, bei denen der König von Teotihuacán zahlreiche Herrscher benachbarter Mayastädte stürzte und durch Vasallen ersetzen ließ. Canuto vermutet, dass auch der nun verehrte König ein solcher Vasall war. Überraschend ist allerdings, dass Opfergaben und Arrangements in der Kammer, in der die Stele gefunden wurde, darauf hindeuten, dass der König noch verehrt wurde, als El Achiotal schon längst unter die Herrschaft des verfeindeten Mayareichs Calakmul gefallen war.

Foto: Marcello A. Canuto / La Corona Archeological Project

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Dürre belastet Seen und Flüsse Norditaliens

Mensch und Natur stöhnen gleichermaßen unter den mehrfachen Hitzewellen, die in den vergangenen Wochen über Europa hinweggerollt sind. Mittlerweile haben Flüsse und Seen Oberitaliens historische Tiefstände erreicht. Die Temperaturen im Juli lagen in dieser Region bisher im Schnitt um 3,7 Grad höher als im Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte: Es war der heißeste Juli seit 150 Jahren. Besorgniserregend ist vor allem die Lage des Lago Maggiore, dessen Pegel in einem Monat um einen Meter gesunken ist. Auch die Pegel des Comer Sees und des längsten Flusses Italiens, dem Po, sind stark gefallen. Inzwischen wird sogar erwogen, Stauseen in den Alpen zu öffnen, um die norditalienischen Flüsse vor dem Austrocknen zu bewahren. Umweltschützer warnen jedoch vor den Folgen für das Ökosystem der Seen.

Foto: APA/EPA/GIORGIO BENVENUTI

Nächstes Reiseziel: PSO J318.5-22

Das Jet-Propulsion-Laboratory-Exoplaneten-Reisebüro der Nasa hat ein neues Angebot vorgestellt. Einmal außer Acht gelassen, dass der Anbieter seine beworbenen Ziele derzeit noch nicht wirklich in zumutbarer Zeit erreichen kann, die Werbeposter für diese Destinationen schauen schon Mal verlockend aus: Seit Ende letzten Jahres veröffentlicht die Nasa entsprechende Werbeplakate – und das aktuellste will uns zu einem Ausflug zum Exoplaneten PSO J318.5-22 verleiten. Spannend wäre eine solche Reise wahrscheinlich allemal: Die fremde Welt gehört zu jener seltenen Klasse von Exoplaneten, die keinen Stern umkreisen, sondern frei in der Galaxie umher treiben. Wer nach einem permanenten Nightlife ohne Sonnenaufgang Ausschau hält, ist hier vermutlich genau richtig.

Foto: Nasa/Jpl

Asselspinnen in der Antarktis

Lebensfeindlicher scheint es kaum zu gehen: Am Boden des Südpolarmeeres unter meterdickem Packeis herrscht tiefe Dunkelheit und klirrende Kälte – und doch gibt es selbst hier eine faszinierende Artenvielfalt: Ein internationales Forscherteam hat in antarktischen Gewässern eine überraschend große Zahl an Asselspinnen-Arten entdeckt. Über 500 Exemplare haben die Forscher um Florian Leese Universität Duisburg-Essen untersucht, und viele davon existieren nur hier. Rein äußerlich lassen sich die lokalen Spezies kaum auseinander halten – sie sehen alle aus wie Spinnen, die nur aus Beinen bestehen -, doch eine eindeutige Zuordnung gelingt über die Analyse ihres Erbguts.

Die genetischen Daten weisen darauf hin, dass vor allem in den Eiszeiten der letzten rund fünf Millionen Jahre explosionsartig neue Populationen entstanden. Und noch etwas ergaben die DNA-Analysen: Die Antarktis war für diese Tiergruppe ein Zentrum der Artenbildung – von dort aus zogen die Achtbeiner in andere Meere und besiedelten auch wärmere Gefilde: Das Bild zeigt die farbenfrohe Art Calipallenid pycnogonid aus dem westlichen Pazifik. Zudem wurde bei den Studien deutlich, dass die Tiere die massiven und großflächigen Vergletscherungen während der Eiszeiten vor Ort überlebten und nicht vom Südamerikanischen Kontinentalhang aus neu einwandern mussten.

Foto: Sylke Rohrlach

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Zoowelt

Neuzugang im Wiener Tiergarten Schönbrunn: Vor etwas mehr als einer Woche ist die Bärin Sumaco (13) aus dem französischen Zoo Lisieux zu den beiden Schönbrunner Brillenbären, dem Weibchen Blacky und dem Männchen Juan, gezogen und hat sich schon gut eingelebt. Der Tiergarten hofft auf eine erfolgreiche Nachzucht, da Brillenbären auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation als gefährdet eingestuft sind. Der Brillenbär ist der einzige Großbär Südamerikas und lebt in den Anden. Durch die Abholzung der Wälder verliert er immer mehr seines natürlichen Lebensraums. (red, 9.8.2015)

Foto: APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/NORBERT POTENSKY