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Bildnis des Expräsidenten A. P. J. Abdul Kalam.

Foto: APA/EPA/Jagadeesh

Neu-Delhi – Hunderte indische Politiker, Wissenschafter und Schulkinder haben Abschied von Indiens Expräsident A. P. J. Abdul Kalam genommen. Eingewickelt in eine indische Flagge wurde der Leichnam am Dienstag in Kalams Wohnhaus gebracht und aufgebahrt. Vor dem Haus im Zentrum von Neu-Delhi bildeten sich lange Schlangen.

Kalam, der das höchste Staatsamt von 2002 bis 2007 bekleidete, erhielt den Titel "Präsident des Volkes". Er öffnete den Palast für Besucher, nutzte das Internet für direkte Gespräche und hielt bis zu seinem Lebensende Vorträge vor Millionen von Schülern und Studenten. Am Montag starb er im Alter von 83 Jahren während einer Rede.

Treibende Kraft

Vor seiner Zeit als Präsident war Kalam eine treibende Kraft hinter Indiens ambitionierten Nuklear-, Raketen- und Weltraumprogrammen. Der praktizierende Muslim blieb unverheiratet. Seine Freizeit widmete er dem Verfassen und Rezitieren zahlreicher Bücher und Gedichte und dem Spielen des altindischen Saiteninstruments Veena.

Zu Kalams Ehren wurde eine siebentägige Staatstrauer ausgerufen. Sein Leichnam wurde am Flughafen vom jetzigen Präsidenten Pranab Mukherjee, von Premierminister Narendra Modi und den Oberbefehlshabern von Heer, Luftwaffe und Marine empfangen. Beigesetzt werden soll er am Donnerstag in seinem Heimatort Rameswaram im südlichen Tamil Nadu. (APA, 28.7.2015)