Linz – Mit einer innovativen Methode ist Medizinern des Linzer Krankenhauses Barmherzige Schwestern die Transplantation eines Nervs von einem Organspender gelungen. Damit spürt ein Mühlviertler, der seit einem Unfall vor zwei Jahren kein Gefühl mehr in der rechten Hand sowie den Fingern gehabt hat, wieder seine Gliedmaßen. Er kann sogar seinen Beruf als Elektriker ausüben.

Bei einem Freizeitunfall hatte sich der junge Mann aus Rohrbach den Mittelarmnerv, der von der Achsel zum Handgelenk verläuft, durchtrennt. Nach einer ersten OP blieb die Funktion seiner Hand jedoch massiv eingeschränkt, beschreibt das Krankenhaus in einer Presseaussendung. Es wurde klar, dass der Nerv auch nicht mehr zu retten war.

Nerv von der Unterschenkelrückseite

Eine körpereigene Verpflanzung von einem Nerv von der Unterschenkelrückseite hätte jedoch den Nachteil gehabt, dass der Patient bei der Entnahmestelle das Gefühl verliert. Daher entschied der Facharzt für rekonstruktive Chirurgie in dem Ordensspital, Philipp Mayr, den Nerv eines Organspenders zu verpflanzen. Um eine Abstoßreaktion bei dem Empfänger zu verhindern, wurden alle fremden Zellen auf dem Gewebe entfernt. Das eingesetzte Stück des Spenders diente quasi als Brücke, beschrieb der Mediziner die neuartige Methode. Nach und nach konnten die eigenen Nervenzellen einwachsenen und die Verbindung zwischen den getrennten Nervenenden wurde wiederhergestellt.

Nun ist einige Monate nach der Operation das Gefühl in die Hand des 24-Jährigen zurückgekehrt. Inzwischen arbeitet er voll im väterlichen Elektrobetrieb mit. (APA, 30.7.2015)