Außer Interventionen an den Devisenmärkten bleibt der Schweizer Notenbank kaum ein Mittel, um den Franken zu bändigen.

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Der Franken-Schock sitzt nicht nur der Schweizer Wirtschaft in den Knochen, auch die Notenbank hat ihre liebe Not mit der Stärke der eigenen Währung. Doch ihr steht nur ein eingeschränktes Instrumentarium zur Bändigung des Franken zur Verfügung, wie eine Analyse der Credit Suisse zeigt: Kapitalverkehrskontrollen, die im Gegensatz zu Griechenland und Co nicht Ab-, sondern Geldzuflüsse unterbinden sollten, würden den Aufwertungsdruck auf den Franken kaum reduzieren. Zudem wären die volkswirtschaftlichen Kosten im Vergleich zu den erwarteten Vorteilen zu hoch.

Auch eine weitere Erhöhung der Strafzinsen von derzeit 0,75 Prozent auf Einlagen bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wäre problematisch, da dies Sparer und auch Pensionskassen treffen würde und zur Hortung von Bargeld führen könnte. Somit bleiben der Notenbank derzeit nur Käufe von Fremdwährungen am Devisenmarkt, um den Franken zu schwächen. Der Haken an derartigen Interventionen: Der Erwerb von Euro, Dollar und Co würde die SNB-Bilanz noch weiter aufblähen.

Abgewertete Währungsreserven

Die bereits hohen Devisenreserven musste die SNB nach der Aufgabe des Mindestkurses von 1,20 Franken pro Euro drastisch abwerten, was ihr im ersten Halbjahr einen Rekordverlust von 50,1 Milliarden Franken beschert hat. Als Folge müssen Bund und Kantone wohl auf eine Gewinnausschüttung für 2015 verzichten.

Aber es gibt einen Lichtblick für alle Leidtragenden: Seit dem Bilanzstichtag hat sich der Franken wieder leicht abgeschwächt gegen Dollar und Euro, der nun bei 1,06 Franken notiert. (Alexander Hahn, 1.8.2015)