Kairo – Ein ägyptisches Gericht hat sein Urteil gegen den Bruder von Al-Kaida-Chef Ayman al-Zawahiri, Mohammed al-Zawahiri, und 66 weitere Angeklagte wegen Bildung einer "terroristischen Vereinigung" vertagt. Nach weiteren "Beratungen" solle das für Samstag erwartete Urteil nun am 10. August verkündet werden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Mena.

Mohammed al-Zawahiri war im August 2013 in einem Vorort von Kairo festgenommen worden. Der Vorwurf bei der Festnahme lautete auf Unterstützung des im Monat zuvor vom Militär abgesetzten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi.

Nach dem Sturz Mursis wurde die Muslimbruderschaft verboten. Zehntausende Anhänger des gestürzten Präsidenten sind in Haft, hunderte wurden zum Tode verurteilt, ebenso wie Mursi selbst. Gegen die meisten Todesurteile sind Berufungsverfahren anhängig.

Die Staatsanwaltschaft wirft al-Zawahiri die "Bildung einer mit Al-Kaida verbundenen terroristischen Vereinigung" vor. Sie habe Anschläge gegen Regierungseinrichtungen, Sicherheitskräfte und Christen geplant. Der Anwalt al-Zawahiris weist die Vorwürfe zurück. (APA, 1.8.2015)