Der Fördertopf der Bundesregierung für die thermische Sanierung privater (und betrieblicher) Altbauten war für heuer mit 80 Millionen Euro gefüllt. Dieses Geld sei nun vergeben, teilten die Projektpartner Umwelt- und Wirtschaftsministerium am Mittwoch mit. 17.000 Anträge waren eingelangt, davon 16.600 von privaten Häuslbauern über die Bausparkassen, der Rest stammt von Unternehmen.

7100 Anträge seien bereits positiv erledigt worden, der Rest werde derzeit noch geprüft, hieß es in einer Aussendung. Weil schon mit den bereits eingelangten Anträgen das Geld ausgeschöpft werden wird, rief man in der Abwicklungsstelle Kommunalkredit Public Consulting (KPC) nun den Annahmestopp aus.

Mit den 80 Millionen Euro dürften laut den beiden involvierten Ministerien rund 570 Millionen Euro an Investitionen ausgelöst werden. Eine detaillierte Bilanz über die heurige Aktion – etwa wieviele "umfassende Sanierungen" und wieviele Einzelmaßnahmen gefördert wurden – wird erst in einigen Wochen verfügbar sein.

Verdopplung gefordert

Von der Initiative "Umwelt + Bauen", die die Förderaktion grundsätzlich begrüßt, gab es schon im Februar scharfe Kritik an der Reduktion der Mittel von 100 auf nur noch 80 Millionen Euro im Jahr. Josef Muchitsch, Chef der Bau-Holz-Gewerkschaft und gemeinsam mit Bau-Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel Mastermind der Initiative, fordert nun für das kommende Jahr nicht nur, dass die Fortsetzung der Aktion rasch in die Wege geleitet wird, sondern auch eine Erhöhung der Mittel auf das Doppelte von heuer, also 160 Millionen Euro. "Die Regierung hat in Krems ein Konjunkturpaket angekündigt, die Höherdotierung der Sanierungsoffensive sollte Teil davon sein", so Muchitsch zum STANDARD.

Nach wie vor wünscht sich die Initiative auch eine eigene Förderschiene für Senioren zusätzlich zum "Sanierungsscheck". Im Wirtschaftsministerium will man die Forderungen derzeit nicht kommentieren. (mapu, 5.8.2015)