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Jenas Trainer Volkan Uluc genießt still.

Foto: reuters/orlowski

Wien – Für den Hamburger SV beginnt die neue Saison so, wie die alte über weite Strecken verlief: alptraumhauft. In der ersten Runde des DFB-Pokals unterlagen die Hanseaten dem Regionalligist Carl-Zeiss Jena 2:3 nach Verlängerung – und das durchaus verdient.

Für den bis in die vierte Klasse abgestürzten dreimaligen DDR-Meister Jena avancierte Johannes Pieles (106.) zum Matchwinner. Zuvor hatte der österreichische HSV-Neuzugang Michael Gregoritsch (90.+4) die Jenaer Führung durch Tore von Justin Gerlach (14.) und Velimir Jovanovic (58.) egalisiert und sein Team damit in die Verlängerung gerettet. Ivica Olic (49.) hatte zudem den umstrittenen Treffer zum 1:1 erzielt, nachdem der Ball zuvor klar im Tor-Out gewesen war.

Vor 13.800 Zuschauern im ausverkauften Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld begann der ehemalige Europapokalfinalist aus Thüringen enorm mutig und übte überraschend schnell Druck aus. Belohnt wurde das Bemühen mit einem sehenswerten Freistoßtreffer Gerlachs aus 33 Metern. Hoffnungen auf ein neuerliches Pokalmärchen wuchsen minütlich. Als Zweitligist war der Jena in der Saison 2007/2008 bis ins Halbfinale gestürmt. Anschließend kam der Traditionsverein nie wieder über die erste Runde hinaus.

Für den neuformierten HSV unter Trainer Bruno Labbadia reichte es in der ersten Hälfte nicht einmal zu einer klaren Torchance.

Gregoritsch staubt ab

Nach dem Seitenwechsel steigerte sich der Bundesligist, der in der letzten Saison erst in letzter Minute in der Relegation gegen den KSC den Klassenerhalt hatte sichern können. Jena ließ sich vom Ausgleich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und spielte weiter clever nach vorne. Beide Mannschaften lieferten sich in der Folge einen offenen Schlagabtausch.

Als Jena bereits wie der sichere Sieger aussah, gewann der aufgerückte Torhüter René Adler nach einem Corner ein Kopfballduell, und Gregoritsch jagte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. In der Verlängerung scheuten die Hamburger anfangs das Risiko und wurden für ihre Passivität prompt bestraft. Nach einem weiten Einwurf von Filip Krstic köpfte Pieles zum umjubelten Siegtreffer für die Gastgeber ein.

Der dreimalige Pokalsieger Hamburg erreichte damit erstmals seit drei Jahren nicht die zweite Runde und erhielt eine knappe Woche vor dem Bundesligastart am Freitag bei Bayern München einen herben Dämpfer.

Ein bisschen Ärger

Unmittelbar nach dem Spiel kletterten einige frustrierte Hamburger Anhänger über die Zäune in den Innenraum des Stadions und mussten von der Polizei aufgehalten werden. Außerdem wurden verschiedene Gegenstände auf die Sicherheitskräfte geworfen. Dabei wurde ein Ordner am Kopf getroffen und ging daraufhin zu Boden.

Schon während und vor der dramatischen Begegnung wurden zudem sowohl im Hamburger als auch im Jenaer Fanblock mehrere Feuerwerkskörper und Rauchbomben gezündet.

Bayern glanzlos, Ingolstadt weg

Bundesliga-Aufsteiger Ingolstadt unterlag unterdessen am 48. Geburtstag von Trainer Ralph Hasenhüttl der SpVgg Unterhaching mit 1:2. Zum Aufeinandertreffen der Hinterseer-Brüder kam es dabei nicht, weil Nicolas bei den Siegern nicht zum Einsatz kam. Lukas spielte für Ingolstadt bis zur 54. Minute.

Die gesamte Spielzeit stand David Alaba beim glanzlosen 3:1 von Bayern München gegen den Fünftligisten FC Nöttingen auf dem Platz. Für den Rekordmeister trafen vor der Pause Neuzugang Arturo Vidal (5. Minute/Elfmeter), Mario Götze (17.) und Robert Lewandowski (26.). (sid/red/APA – 9.8. 2015)