Tony Blair und seine Crew sind in heilloser Panik: Jeremy Corbyn liegt in den Umfragen so weit vorne, dass ihm der Parteivorsitz der Labour Party wohl kaum mehr zu nehmen sein wird.

Zugleich rockt Bernie Sanders den US-Vorwahlkampf: Erstmals hat er in einer Umfrage Hillary Clinton überholt. Gegen jeden denkbaren Kandidaten der Republikaner würde er ohnehin gewinnen.

Zwei Leute, die man früher gerne als "Altlinke" abgetan hätte, sehen plötzlich ziemlich frisch aus. Und die sogenannten "modernen Eliten" schauen sehr alt aus.

Gleich wird von den Eliten und ihren Rockzipfeljournalisten wieder die Vokabel von den "linken Populisten" ausgepackt, wetten?

Aber sehen wir uns einmal genauer an, was linker Populismus überhaupt ist. Was versteht etwa der Vordenker eines "linken Populismus", der Philosoph Ernesto Laclau, darunter? Der muss es ja schließlich wissen – und unbedeutend ist seine Theorie bei Weitem nicht: Es hat ja praktisch die halbe Führungsriege von Syriza hat bei ihm studiert.

Ach ja, und ein Ratschlag aus der Ferne: Wenn Tony Blair Jeremy Corbyn wirklich noch verhindern wollte, sollte er vielleicht darüber nachdenken, die Wahl Corbyns zu empfehlen. Damit könnte er ihm wirklich schaden. (Robert Misik, 16.8.2015)