Marie-Luise Marjan.

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Mutter Beimer mit ihrer "Lindenstraße"-Family.

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Ihre Strickjacken sind legendär wie ihre Spiegeleier. Sie sagte in der Geschichte des deutschen Fernsehens zentrale Sätze wie: "Ach, ist das schön, wenn wir alle zusammen sind." Oder: "Du kannst mich jetzt nicht verlassen, nicht jetzt!" Oder auch: "Jetzt brauch' ich erst mal Schnaps." Marie Luise Marjan alias Helga alias Mutter Beimer feierte vergangene Woche ihren 75. Geburtstag.

Darf man noch gratulieren? Helga Beimer, geborene Wittich, hat die Lindenstraße geprägt wie keine. Das ganze Drama einer Münchner Mittelstandsmutter spielte sie aus. Sie genoss Familienglück mit Hausmusik und Hansemann (auch: "Hase"). Beide gingen bald flöten, mit Kindern, Vater und ihrem zweiten Ehemann Erich focht sie manche Sträuße aus. An Ruhestand denkt sie nicht.

Danke, Marie Luise Marjan, Mutter Beimer, für ganz viele gute, altmodische Fernsehstunden im trauten Heim.

Sohn Klausi ist übrigens ganz die Mama. Nach einer schwierigen Kindheit ist er jetzt alleinerziehender Vater und in Gestik und Körpervolumen unverkennbar die neue, gute Mutter Beimer. Nur dass er statt Strickjacken karierte Hemden trägt.

Derzeit ist wieder einiges los in der Lindenstraße: Iffi ist draufgekommen, dass ihr Kollege mehr verdient als sie, was sie stört. Vasily ist über die überraschende Verschönerung seines Lokals Akropolis verärgert. Klausi ist enttäuscht, weil die von ihm verehrte Boxlehrerin eine Dreierbeziehung anstrebt. Lisa sorgt sich um ihren Sohn, der schlecht lernt und zudem ein Kondom in der Schreibtischschublade aufbewahrt. Momo telefoniert viel. Und für Helga wird es noch einmal richtig arg. Es lohnt sich. Noch immer. Sonntags, 18.50, ARD. (Doris Priesching, 16.8.2015)