Dakar – er wegen Korruption zu sechs Jahren Haft verurteilte Sohn des früheren senegalesischen Präsidenten Abdoulaye Wade bleibt weiter im Gefängnis. Eine von Karim Wades Anwälten angestrengte Berufung wurde am Donnerstag vom obersten Berufungsgericht in Dakar abgewiesen. Damit ist auch die Hoffnung der Opposition zunichtegemacht, ihn bei der Präsidentschaftswahl 2017 als Kandidaten antreten zu lassen.

Karim Wade war im März zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 138 Milliarden CFA-Franc (210 Millionen Euro) verurteilt worden. Der 46-Jährige war vor zwei Jahren unter dem Verdacht festgenommen worden, Staatsgelder in Höhe von 178 Millionen Euro abgezweigt zu haben. Unter der Regierung seines Vaters war Wade Superminister. Er leitete mehrere finanzstarke Ressorts, darunter die Ministerien für Entwicklungszusammenarbeit, Luftfahrt, Infrastruktur und Energie. Die Korruptionsvorwürfe hat er stets zurückgewiesen. Mitglieder von Wades "Senegalesischer Demokratischer Partei" (PDS) sprachen von einem politisch motivierten Verfahren. (APA, 20.8.2015)