Kos – Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos ist am Freitag auf der Insel Kos von aufgebrachten Bürgern mit Eiern und Wasserflaschen beworfen worden. Rund 200 Insulaner protestierten, weil das Militär nicht eingesetzt wird, um die gewaltige Flüchtlingswelle aus der Türkei zu stoppen.

Zudem bringt die Regierung nach ihrer Ansicht die Migranten nicht schnell genug zum Festland, wie örtliche Medien weiter berichteten. Kammenos, zugleich Chef der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen, warf der Türkei vor, das Rückführungsabkommen mit der EU nicht einzuhalten. Er habe sogar Informationen, wonach die türkischen Behörden den Flüchtlingsstrom nach Griechenland förderten.

In den vergangenen Tagen waren Tausende Migranten auf den Ostägäis-Inseln angekommen. Die Behörden dort sind völlig überfordert. Am Freitagabend wurde eine Fähre in Piräus mit fast 2.000 Migranten aus den Inseln erwartet. (APA/dpa, 21.8.2015)