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"Egal, was kommt, ich arbeite stets hart, um eine erfolgreiche Frau zu sein". (Shelly-Ann Fraser-Pryce, dreifache Weltmeisterin)

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Zielfoto: Shelly-Ann Fraser-Pryce vor Daphne Schippers und Tori Bowie.

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Peking – Shelly-Ann Fraser-Pryce hat als erste Frau zum dritten Mal WM-Gold über 100 m gewonnen. 24 Stunden nach dem Triumph ihres jamaikanischen Landsmanns Usain Bolt setzte sich die Olympiasiegerin in Peking in 10,76 Sekunden vor der Niederländerin Dafne Schippers (10,81) durch, die als erste Europäerin seit Europarekordlerin Christine Arron (Frankreich) im Jahr 2005 auf das Podium sprintete. Bronze ging an Tori Bowie (USA/10,86).

Für die 28 Jahre alte Fraser-Pryce (Bestzeit 10,70 Sekunden) war es nach den Weltmeister-Titeln 2009 und 2013 sowie den Olympiasiegen 2008 und 2012 der fünfte große 100-m-Triumph über 100 m. Dies hat noch keine Sprinterin erreicht. Im Vogelnest von Peking hatte die nur 1,60 m große Jamaikanerin 2008 mit Olympia-Gold ihren ersten großen Erfolg gefeiert. Bei der WM 2013 in Moskau hatte sie neben den 100 m auch die 200 m sowie mit der Staffel gewonnen. "Ich bin glücklich und stolz. Egal, was kommt, ich arbeite stets hart, um eine erfolgreiche Frau zu sein", sagte die neue und alte Weltmeisterin.

Schippers verbessert zweimal Rekord

Europameisterin Schippers lief bereits im Halbfinale in 10,83 Landesrekord, steigerte ihn im Endlauf noch einmal um zwei Hundertstel. Als einzige Europäerinnen sind bisher Arron (10,73), die Russin Irina Priwalowa und die Bulgarin Iwet Lalowa (beide 10,77) schneller gelaufen. Arron hatte 2005 in Helsinki WM-Bronze geholt, zwei Jahre zuvor war die hochumstrittene Griechin Ekaterini Thanou in Paris zu Silber gelaufen.

Fraser-Pryce, die zierliche Frau mit der Vorliebe für extravagante Frisuren, startete 2008 quasi aus dem Nichts an die Weltspitze durch. Aufgewachsen ist sie im Ghetto der Hauptstadt Kingston, inmitten von Armut und Gewalt. "Manchmal hatten wir nicht genug zu Essen", erzählte Fraser-Pryce einmal.

Ihre Erfahrungen gibt sie nun weiter, sie hilft jungen Frauen in ihrer Heimat und ist Unicef-Botschafterin. Allerdings ist Fraser-Pryce in Sachen Doping nicht unbescholten. 2010 wurde sie positiv auf Oxycodon getestet, konnte aber glaubhaft machen, dass sie den Wirkstoff in Tabletten gegen Zahnschmerzen unwissentlich eingenommen hatte. Die IAAF beließ es bei sechs Monaten Sperre.

Stabhoch: Lavillenie nur Dritter

Eine Überraschung gab es im Stabhochpsprung der Männer: Topfavorit Renaud Lavillenie (Frankreich) musste sich mit übersprungenen 5,80 m ex aequo mit den Polen Pawel Wojciechowski und Piotr Lisek mit Bronze begnügen. Den Sieg holte sich Shawnacy Barber aus Kanada mit 5,90 m vor Titelverteidiger Raphael Holzdeppe. Der Deutsche meisterte zwar dieselbe Höhe, hatte sich aber zuvor mehr Fehlversuche geleistet. (sid/red – 24.8. 2015)

ERGEBNISSE:

Frauen:

100 m (0,3 m Gegenwind):

Gold: Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) 10,76 Sekunden
Silber: Dafne Schippers (Niederlande) 10,81
Bronze: Tori Bowie (USA) 10,86,

4. Veronica Campbell-Brown (Jamaika) 10,91, 5. Michelle-Lee Ahye (Trinidad und Tobago) 10,98, 6. Kelly-Ann Baptiste (Trinidad und Tobago) 11,91, 7. Natasha Morrison (Jamaika) 11,02, 8. Blessing Okagbare (Nigeria) 11,02.

10.000 m:

Gold: Vivian Cheruiyot (Kenia) 31:41,31 Minuten
Silber: Gelete Burka (Äthiopien) 31:41,77
Bronze: Emily Infeld (USA) 31:43,49,

4. Molly Huddle (USA) 31:43,58, 5. Sally Kipyego (Kenia) 31:44,42, 6. Shalane Flanagan (USA) 31:46,23, 7. Alemitu Heroye (Äthiopien) 31:49,73, 8. Betsy Saina (Kenia) 31:51,35, 9. Belaynesh Oljira (Äthiopien) 31:53,01, 10. Susan Kuijken (Niederlande) 31:54,32.

Dreisprung

Gold: Caterine Ibargüen (Kolumbien) 14,90 m
Silber: Hanna Knyazyeva-Minenko (Israel) 14,78
Bronze: Olga Rypakowa (Kasachstan) 14,77,

4. Gabriela Petrowa (Bulgarien) 14,66, 5. Kimberly Williams (Jamaika) 14,45, 6. Olga Saladucha (Ukraine) 14,41, 7. Jekaterina Konewa (Russland) 14,37, 8. Kristin Gierisch (Deutschland) 14,25.

Männer:

3000 m Hindernis

Gold: Ezekiel Kemboi (Kenia) 8:11,28 Minuten
Silber: Conseslus Kipruto (Kenia) 8:12,38
Bronze: Brimin Kipruto (Kenia) 8:12,54,

4. Jairus Birech (Kenia) 8:12,62, 5. Daniel Huling 8:14,39, 6. Evan Jager (beide USA) 8:15,47, 7. Brahim Taleb (Marokko) 8:17,73, 8. Matthew Hughes (Kanada) 8:18,63, 9. Krystian Zalewski (Polen) 8:21,22, 10. Donald Cabral (USA) 8:24,94.

Stabhochsprung

Gold: Shawnacy Barber (Kanada) 5,90 m
Silber: Raphael Holzdeppe (Deutschland) 5,90
Bronze: Renaud Lavillenie (Frankreich) 5,80; Pawel Wojciechowski (Polen) 5,80; Piotr Lisek (Polen) 5,80.

6. Kévin Ménaldo (Frankreich) 5,80, 7. Tobias Scherbarth (Deutschland)) und Michal Balner (Tschechien) beide 5,65, 9. Sam Kendricks (USA), Germán Chiaraviglio (Argentinien), Augusto de Oliveira (Brasilien) und Ivan Horvat (Kroatien) alle 5,65, 13. Jan Kudlicka (Tschechien) und Robert Renner (Slowenien) beide 5,50, 15. Robert Sobera (Polen) 5,50.